Knappe Niederlage im Derby

Mainzer Frauen mit besserem Konzept

ChA  Die Hoffnungen der Frankfurter Frauen "den Bock umzustossen" haben sich nicht erfüllt.

Im mit Spannung erwarteten Aufeinandertreffen von Mainz und Frankfurt verliesen die Mainzerinnen mit einem zwar glücklichen, letztlich aber nicht unverdienten Sieg das Frankfurter Stadion. Was bleibt ist Ratlosigkeit und Frust bei den Frauen und Verantwortlichen.

 

Zwar gingen die FFC-Frauen wie schon gegen Gladbach nach schönem Pass von Jasmin Herbert durch die Junnioren-Nationalspielerin Julia Matuschewski erneut in Führung (aus deutlicher Abseitsposition), doch Sicherheit verlieh auch diese Führung dem Frankfurter Spiel zu keinem Zeitpunkt.

EIn älterer Zuschauer drückte das auf der Tribüne so aus:

 

"Ei taktisch kann ich bei de Frankfurter ja gar kä Sistem erkenne."

 

So konnte man das schon sehen. Ein klares Spielkonzept sieht sicher anders aus. Kurzpassspiel durch die Reihen der gegnerischen Mannschaft selten bis nie. Einzig lange Pässe in die Spitze bringen ab und zu, mehr zufällig als erspielt, Gefahr für den Gegner.

 

Das Anlaufen der gegnerischen Abwehr wird nicht von allen Spielern konsquent durchgeführt, so dass Mainz meist mühelos eigene Angriffe aufbauen konnten.  Dafür war aber an diesem Tage die Abwehr im wesentlichen sehr gut eingestellt und die allseits hochgelobten Mainzer Stürmerinnen konnten sich relativ selten gegen die Frankfurter Abwehr durchsetzen.

 

Dem Ausgleichstreffer ging aber leider wieder einmal ein unnötiger Ballverlust voraus, der dann durch ein Foulsspiel behoben werden musste. Der auf den vorderen Pfosten gespielte Ball wurde unkonzenriert in Richtung Strafraumgrenze abgewehrt, wo die bis dain völlig unauffällige Ciara Loos den Ball dankbar zum 1:1 verwertete. Bei allem Verständnis für das jugendlich Alter der Frankfurter Frauen, sollte man aber doch erwarten können, vor allem unter dem Aspekt der mehr als einjährigen Weiterentwicklung, dass ein solcher Ball nicht ins Zentrum, sondern nach außen abgewehrt wird. Hier gibt es einen riesigen Bedarf an Unterstützung von der Aussenlinie, die sich aber leider meist nur auf die Aussage "Weiter gehts" beschränkt.

 

Mainz war während der ersten Hälfte die etwas agilere Elf, ohne aber eine deutliche Überlegenheit zu erlangen, so dass der Halbzeitstand den gezeigten Leistungen entsprach.

 

Um so überraschender war der frühe Wechsel bereits in der Pause, wo Trainer Podesky die beste Torschützenin der letzten Saison, Nadine Anstatt, gegen Valentina Limani austauschte. Die Qualität wurde dadurch nicht spürbar besser, obwohl sich Frankfurt zu Beginn der 2. Hälfte ein leichtes Übergewicht erspielte. Pech hatte Frankfurt bei einem Pfostenschuß und bei einer Elfmeterentscheidung, die zwingend eine rote Karte für Mainz hätte nach sich ziehen müßen. Julia Matuschewski hatte sich auf der rechten Seite durchgespielt und lief alleine auf das Mainzer Tor zu, bevor sie von hinten von den Beinen geholt wurde. Den fälligen Elfmeter schoss Saskia Matheis dann in guter Ogimi-Manier so unplaziert, dass die Mainzer Torhüterin keine Mühe hatte den Ball zu halten.

 

 

Dies sicher ein Knackpunkt in der Partie zumal zu diesem Zeitpunkt auch Jasmin Herbert leicht verletzt das Feld hatte verlassen müßen und nun keine der beiden älteren und etwas erfahrernen Spielerinnen mehr mitspielten. Das Spiel plätscherte nun mehr oder weniger dahin, so dass man davon ausgehen konnte, dass man sich die Punkte teilte.

 

Kurz vor Schluß gab es dann noch einmal Aufregung, als die Schiedsrichterin auf Nachfrage bei Ciara Loos auf Ecke entschied, was eindeutig eine Fehlentscheidung war. Dass ausgerechnet dieser Eckball dann zum entscheidenden Siegtor für Mainz führte, psst dann in den aktuellen Verlauf dieser Saison.

 

Fazit: Auch wenn nach dem Bericht des FFC eine Steigerung zu sehen war, muß man erkennen, dass es eben keine Weiterentwicklung der Spielerinnen gibt. Die meisten Spielerinnen halten ihr gutes  B-Jugend Niveau, werden vielleicht etwas robuster und konditionsstärker, im spielerischen Bereich oder im dem so wichtigen Bereich richtige Entscheidungen zu treffen, kommt man keinen Deut voran. So lange der Trainers die Auffassung vertritt, dass ein Coaching von außen kontraproduktiv ist, wird man mit den vielen unnötigen Fehlern wohl auch in der Zukunft leben müßen.




13. Oktober 2015  Bericht von der Homepage des 1. FFC Frankfurt

Steigerung bleibt unbelohnt

Der 1. FFC Frankfurt II fällt nach dem 1:2 gegen den TSV Schott Mainz auf den letzten Tabellenplatz zurück

Auch im dritten Heimspiel in Folge gelang dem 1. FFC Frankfurt II nicht die erhoffte Trendwende in der 2. Frauen-Bundesliga Süd: Das Team von Trainer Stefan Podesky musste sich Aufsteiger TSV Schott Mainz mit 1:2 geschlagen geben und wartet damit weiterhin auf den ersten Punktgewinn der Saison. In der Tabelle haben die Frankfurterinnen die Rote Laterne übernommen, da der TSV Crailsheim dreifach punktete und somit an den Frankfurterinnen vorbeizog.

Die Spielerinnen des 1. FFC Frankfurt II verstanden die Welt nicht mehr, als Schiedsrichterin Franziska Erkes das vierte Zweitliga-Spiel der Saison abpfiff und der letztjährige Tabellendritte zum vierten Mal leer ausging. Deprimierend an dieser Niederlage war diesmal aber nicht die Chancenlosigkeit, so wie beim 1:5 gegen Borussia Mönchengladbach vier Wochen zuvor, sondern eher das Gegenteil: Diesmal reichte auch eine insgesamt gute Leistung nicht, um endlich einmal Zählbares zu realisieren. „Wenn man Pech hat, hat man Pech“, konnte es auch Stefan Podesky kaum fassen. Der Trainer sah eine in allen Bereichen verbesserte FFC-Mannschaft, die insgesamt deutlich stabiler und gefestigter als vor der langen Pflichtspielpause wirkte. Und die verdient in Führung ging: Nach einem gefühlvollen Chip-Ball von Kapitänin Herbert über die Mainzer Abwehr hinweg schob Julia Matuschewski den Ball überlegt ins lange Ecke – 1:0 (29.). „Das war sehr cool“, lobte Stefan Podesky seine Stürmerin, „letztes Jahr hätte sie wahrscheinlich einfach draufgehauen.“ Kurz vor der Pause die überraschende Antwort der Gäste: Nach einem Freistoß aus halblinker Position landete das Leder bei Junioren-Nationalspielerin Chiara Loos, die aus 16 Metern abzog und FFC-Torfrau Cara Bösl – weil sichtbehindert – keine Abwehrmöglichkeit ließ.

Nach dem Seitenwechsel blieb der 1. FFC Frankfurt II am Drücker und war dem zweiten Treffer näher als der Liga-Neuling aus Rheinland-Pfalz. In der 65. Minute entschied Schiedsrichterin Franziska Erkes auf Strafstoß, als Julia Matuschewski von Laura Ofiara von den Beinen geholt wurde. Saskia Matheis legte sich den Ball zurecht, scheiterte aber an Schott-Torfrau Elena Bläser. Bereits der zweite vergebene FFC-Elfmeter des Tages – nach dem Fehlschuss von Yuki Ogimi im Bundesliga-Spiel gegen den VfL Wolfsburg, das zuvor stattfand. Doch noch hätte es wenigstens für einen Punktgewinn gereicht. Hätte! Wäre da nicht die 86. Minute gewesen, in der die Gäste einen gleich doppelt fragwürdigen Treffer fabrizierten. Zunächst gab’s nach einem Zweikampf Ebru Uzungüney und Chiara Loos einen unberechtigten Eckball. Bei der Ausführung dieses Standards sprang der Ball dann an die Hand von Judith Bast, die aus kurzer Distanz den Mainzer Siegtreffer erzielte (86.).

„Wir müssen das Positive mitnehmen und die Punkte eben im nächsten Spiel holen – mehr bleibt uns auch gar nicht übrig“, so das pragmatische Fazit von Trainer Stefan Podesky, der für das nächste Spiel um seine Kapitänin bangt: Jasmin Herbert musste wegen eines Blutergusses im Knie sowie einer Reizung der Patellasehne ausgewechselt werden. Zum Abschluss der vierteiligen Heimspiel-Serie trifft der 1. FFC Frankfurt II am kommenden Sonntag, dem 18. Oktober 2015, 14.00 Uhr, im Stadion am Brentanobad auf den SV Weinberg.

1. FFC Frankfurt II: Bösl – Perri, Friedrich, Uzungüney, Goerdel – Bohrer (66. Brandt), Herbert (60. Rumpf), Matheis, Möller – Matuschewski, Anstatt (46. Limani)