4 Gegentore und dennoch klar gewonnen

Beide Abwehrreihen mit deutlichen Defiziten

(ChA) Mit einem am Ende deutlichen 7:4 Sieg kehrten die Frauen des 1. FFC Frankfurt II von ihrer Auswärtspartie bei der 2. Mannschaft des TSV Hoffenheim zurück. Bleibt die Frage, ob man sich über 7 erzielten Tore freuen oder über 4 zum Teil völlig unnötige Gegentore ärgern soll.


Fest steht jedenfalls, dass beide Trainer ein deutliches Augenmerk auf das Defensivverhalten ihrer Mannschaften legen sollten. Nach dem Spiel gegen den 1. FC Köln erklärt der Trainer des auf der FFC-Homepages folgendes.

 

„Wir machen momentan zu oft die gleichen Fehler und schaffen es einfach nicht, diese abzustellen“,

 

Und nach dem Hoffenheim-Spiel lesen wir dann:

 

„Natürlich waren die Gegentore ein wenig ärgerlich“, resümierte Stefan Podesky nach dem Spiel, „zumal Hoffenheim zu oft durchs Zentrum kam. Aber wir befinden uns in einer Entwicklungsphase, in der ich jungen Spielerinnen auch Fehler zugestehen muss. Entscheidend ist aber, dass man daraus lernt.

 

Dem kann man nur uneingeschränkt zustimmen. Und es wäre schön, wenn dieser Lernprozess dann auch bald Früchte trägt. Klar, Tore entstehen in den meisten Fällen durch Fehler und auch die eigene Mannschaft profitierte dieses Mal kräftig davon.  Klar, es ist auch schön zu sehen, mit welcher Qualität sich diese jungen Mannschaft auch aus diesen "Krisen" befreien kann, aber das gelingt dann halt eben nicht gegen jeden Gegner. Wir erinnern uns an Gegentore gegen Bayern München, Saarbrücken oder in Weinberg. Es überrascht halt doch, mit welcher Regelmäßigkeit hochtalentierte Spielerinnen einfachste Abläufe vermasseln und sich damit in schwierige Situationen bringen.

 

Das Spiel war in den Anfangsminuten relativ ausgeglichen, wobei die Hoffenheimer Taktik schon da klar zu erkennen war. Man wollte versuchen die Gäste vom Main mit langen Bällen in die Spitze in Gefahr zu bringen. Ein Vorhaben, dass aufzugehen schien. Denn schon in der 9. Minute, war die Frankfurter Abwehrkette nicht wirklich gut organisiert und auch die Torhüterin stand beim Schuss von Annika Köllner aus etwa 18 Metern womöglich zu weit vor ihrem Tor und schon stand es 1:0 für die Heimmannschaft aus  Hoffenheim. Zwar bleib das Spiel ausgeglichen, aber man merkte den Frauen an, dass sie an diesem Zwischenstand zu knabbern hatten. Die eigenen Angriffe verpufften in dieser Phase und Hoffenheim, noch immer fast ausschließlich mit langen Bällen agierend, blieb brandgefährlich. Der Torhüterin war es zu verdanken, dass Sie bei einem Hoffenheimer Alleingang prächtig reagierend das 0:2 verhinderte. Aber nach und nach wurde Frankfurt wieder sicherer und kamen nun auch einige Male gefährlich vor das Hoffenheimer Tor.

 

In der 28. Minute wurde nach einem abgewehrten Eckball wieder Jasmin Herbert ins Spiel gebracht, deren butterweiche Flanke von Jana Löber zum 1:1 Ausgleich verwertet wurde.  


 

Auch in der nächsten nennenswerten Szene spielte Jasmin Herbert eine entscheidende Rolle. Sie leitete in der 42. Minute einen Einwurf so geschickt weiter in den Strafraum, dass die dort lauernde Nadine Anstatt vor der überraschten Hoffenheimer Abwehr mit einem Kopfball die 2:1 Führung für Frankfurt erzielen konnte.

 

 

Leider konnte dieses Ergebnis nicht mit in die Pause genommen werden, da eine der schon beschriebenen  Konzentrationsfehler zu einem unnötigen Freistoß führte, der dann, fast mit dem Pausenpfiff, von Jana Beuschlein zum Ausgleich genutzt wurde. Nach der Pause war spürbar, dass beiden Mannschaften dieses Spiel unbedingt gewinnen wollten und so war auch weiterhin Offensive angesagt. Nachdem in der 56. Minute Julia Matuschewski, für die stark spielende Lorena Preiß ins Spiel kam, hatte Jasmin Herbert ihren nächsten starken Auftritt. Ihre Ecke segelte über die Torhüterin ins lange Eck und ergab in der 57. Minute die erneute 3:2 Führung für Frankfurt. Der Abwehrversuch von Hoffenheim erfolgte klar hinter der Torlinie, was die gute Schiedsrichterassistentin aus sofort anzeigte.

 

Doch an diesem Tag war nichts vorhersagbar, denn keine zwei Minuten später traf Tabea Waßmuth zum erneuten Hoffenheimer Ausgleich. Hoffenheim hatte nun in der Abwehr nicht mehr die notwendige Konzentration und wollte wohl auch zu sehr auf die eigene Führung spielen.

Dies nutzte in der 63. Spielminute Nadine Anstatt, die sich geschickt freigelaufen hatte und gut bedient worden war, eiskalt zur erneuten Frankfurter 4:3 Führung.

Selbst der Hoffenheimer Stadionsprecher hatte in dieser Phase Probleme das Spielgeschehen korrekt wiederzugeben, meldete er doch dieses Tor als Ausgleich zum 3:3 (die Gäste lassen nicht locker). Und damit sollte er auch recht behalten, Zwar versuchte Hoffenheim offensiv dagegen zu halten, wurde  aber im eigenen Abwehrbereich dadurch immer verwundbarer. Julia Matuschewski setzte sich in der 74. Minute gekonnte gegen zwei Abwehrspieler durch schloss ihren Alleingang dann problemlos mit dem 5:3 für ihre Mannschaft ab.

Nach 83 Minuten war es dann erneut  Jasmin Herbert, die mit einem Eckball die endgültige Entscheidung vorbereitete. Valentina Limani spitzelte ihre Ecke an der verdutzten Torhüterin vorbei zum 6:3 ins kurze Eck.

Die unermüdlichen Hoffenheimerinnen spielten aber munter weiter nach vorne und wurden auch belohnt. Das 4:6 in der 85. Spielminute durch Jana Beuschlein wurde allerdings durch einen krassen Abwehrfehler der Frankfurterinnen begünstigt. In der Nachspielzeit gab es dann noch einmal einen wirklich sehenswerten Frankfurter Konter, den wiederum Julia Matuschewski mit einem satten Schus humorlos zum 7:4 Endstand abschloss.

Es war ein unterhaltsames Spiel von zwei talentierten Mannschaften die allerdings aufgrund ihrer hohen Fehlerquote ein solche Ergebnis erst möglich machten.

 

Für Frankfurt spielten; Hanemann – Rumpf, Uzungüney, Löber(1), Perri – Herbert(1), Preiss (56. Matuschewski(2)) – Limani(1) (88. Petrov), Anstatt(2), Reinhardt (75. Bohling) – Ortega Jurado



Homepage 1. FFC Frankfurt

Verrücktes Torfestival

Der 1. FFC Frankfurt II gewinnt sein Zweitliga-Auswärtsspiel bei der TSG 1899 Hoffenheim II mit 7:4

In einem denkwürdigen Auswärtsspiel hat der 1. FFC Frankfurt II seinen fünften Saisonsieg in der 2. Bundesliga Süd eingefahren und seine Position im Tabellenmittelfeld gefestigt: Das Team von Trainer Stefan Podesky siegte bei Aufsteiger TSG 1899 Hoffenheim II mit 7:4. Freude im FFC-Lager herrschte auch über das Comeback von Ebru Uzungüney, die nach langer Verletzungspause wieder zur Verfügung stand.

Die 110 Zuschauer am Rande des Rasenplatzes in St- Leon-Rot dürften ihren Spaß gehabt haben – elf Tore in 90 Minuten waren das Eintrittsgeld schließlich wert. Trainer hingegen bewerten solche „Spektakel“ oftmals differenzierter, schließlich sind torreiche Spiele auch immer Ausdruck zahlreicher Fehler. Nicht so Stefan Podesky, der dem Schlagabtausch „mit offenem Visier“ fast nur Positives abgewinnen konnte: „Ich bin wahnsinnig stolz darauf, wie unser Team heute aufgetreten ist und Rückschläge immer wieder weggesteckt hat.“ So etwa den frühen Rückstand durch Annika Köllner (9.), den Jana Löber (28.) und Nadine Anstatt (42.) in eine Führung drehten. Mit dem Halbzeitpfiff gelang Jana Beuschlein der Ausgleich. Trotz des unglücklichen Zeitpunkts ein gerechtes Pausenresultat, schließlich gestaltete sich die Partie bis dahin relativ ausgeglichen.

Nach dem Seitenwechsel erhöhten die Gäste – angetrieben von der überragenden Jasmin Herbert – die Schlagzahl. Die Kapitänin war es auch, die in der 57. Minute mit einer direkt verwandelten Ecke (!) das 3:2 erzielte. Doch noch war die Gegenwehr des Liga-Neulings nicht gebrochen: Nur 120 Sekunden später egalisierte Tabea Wassmuth, neben Jana Beuschlein die auffälligste TSG-Akteurin, erneut – 3:3. Wieder ein Rückschlag, auf den der 1. FFC Frankfurt II eine schnelle und diesmal auch nachhaltige Antwort fand: Nadine Anstatt (62.), Julia Matuschewski (74.) und Valentina Limani (83.) sorgten mit ihren Toren zum 6:3 für klare Verhältnisse. Jana Beuschlein (85.) und Julia Matuschewski, die eine tolle Leistung nach ihrer Einwechslung mit ihrem zweiten Treffer krönte (90.), machten den Elferpack perfekt.

„Natürlich waren die Gegentore ein wenig ärgerlich“, resümierte Stefan Podesky nach dem Spiel, „zumal Hoffenheim zu oft durchs Zentrum kam. Aber befinden uns in einer Entwicklungsphase, in der ich jungen Spielerinnen auch Fehler zugestehen muss. Entscheidend ist aber, dass man daraus lernt. Wichtig war heute, dass wir immer am Ball geblieben sind und den größeren Siegeswillen an den Tag gelegt haben.“ Weiter geht’s am kommenden Sonntag, 7. Dezember 2014, 14.00 Uhr, mit einem Heimspiel gegen den ETSV Würzburg, das im Anschluss an das Bundesliga-Heimspiel des FFC gegen den FC Bayern München im Stadion am Brentanobad stattfindet.

1. FFC Frankfurt II: Hanemann – Rumpf, Uzungüney, Löber, Perri – Herbert, Preiss (56. Matuschewski) – Limani (88. Petrov), Anstatt, Reinhardt (75. Bohling) – Ortega Jurado



Homepage TSG Hoffenheim

2. Bundesliga: Torflut vorne und hinten

TSG verliert gegen Frankfurt

Vor der Partie gegen die zweite Vertretung des 1.FFC Frankfurt musste das Trainerduo Siegfried Becker und Lena Forscht zahlreiche Umstellungen vornehmen: Emily Evels und Johanna Kaiser fielen verletzungsbedingt aus und mit Carina Schanz, Franziska Harsch und Judith Steinert rückten drei etatmäßige Stammspielerinnen in den Kader der ersten Mannschaft auf. Somit nahmen vier U17-Spielerinnen zunächst auf der Ersatzbank Platz. 

Von Beginn an entwickelte sich eine offene Partie, in der beide Mannschaften zielstrebig in Richtung gegnerisches Tor spielten. Die TSG nutze in der neunten Spielminute ihre erste gute Chance zum frühen 1:0 – Jana Beuschlein setzte sich auf der linken Außenbahn durch und legte auf Annika Köllner zurück, die nicht lange fackelte und aus gut 18 Metern traf.

Danach hatte die TSG gute Chancen, um nachzulegen, doch sowohl Sara Hemmer mit ihrem Schuss, als auch Tabea Waßmuth im Eins gegen Eins scheiterten an Frankfurts Torhüterin.
Frankfurt war allerdings keineswegs ungefährlich und erzielte im Anschluss an eine Ecke den Ausgleichstreffer durch Jana Chiara Loeber, die am langen Pfosten unbedrängt einschieben durfte (29.). Durch den Ausgleich beflügelt drängten die Hessinnen auf die Führung und gingen in Person von Nadine Anstatt mit einer Kopie des ersten Treffers in der 42. Minute in Front.
Aber die TSG wehrte sich und erzielte in der Nachspielzeit der ersten Hälfte den Ausgleich: Ricarda Schabers Freistoß aus dem Halbfeld fand den Kopf von Jana Beuschlein – 2:2.

Ausgleich und offene Tore

Nach der Pause kamen die Frankfurterinnen besser zurück in die Partie und gingen durch die von Jasmin Herbert direkt verwandelte Ecke erneut in Führung. Auch jetzt hatte die TSG eine Antwort parat: keine zwei Minuten später gewann Tabea Waßmuth ihr erneutes Eins gegen Eins-Duell gegen Frankfurts Schlussfrau und erzielte das 3:3 (59.Minute).

Die Wende leitete der erneute Ausgleich aber nicht ein. Stattdessen erwiesen sich die Hessinnen als eiskalt und konnten so gut wie jede Torchance in einen Treffer umwandeln: einen Steilpass in der 62.Minute verwandelte Nadine Anstatt mit ihrem zweiten Treffer zum 3:4. Die TSG probierte nun alles, um wieder auszugleichen. Annika Eberhardt verfehlte mit einem Schuss nur knapp das Tor, aber zehn Minuten später schloss Julia Matuschewski einen Konter zum 3:5 ab. Valentina Limani erzielte den Treffer zum 3:6. Nach 83 Minuten war das Spiel so gut wie entschieden.
Die TSG gab nicht auf und wurde mit dem 4:6 belohnt, als Jana Beuschlein, ebenfalls mit ihrem zweiten Treffer, die Torhüterin per Lupfer überwinden konnte. Beinahe gelang Beuschlein auch noch ihr dritter Treffer, doch sie verfehlte die Flanke von Ricarda Schaber in der 89. Minute denkbar knapp. Stattdessen konterte der FFC die TSG-Defensive eiskalt aus. Matuschewski erhöhte auf 4:7.

Was für Hoffenheim blieb? Eine gute Offensivleistung und gut herausgespielte Torchancen. Spätestens gegen den Tabellennachbarn aus Niederkirchen am kommenden Sonntag muss die TSG auch defensiv wieder besser stehen.