Zum Schluß fast noch gewonnen

Erst in der 2. Halbzeit zeigten die Frankfurter Frauen ihre Spielstärke

(ChA) Mit sehr viel Respekt gingen die Frankfurter Frauen in diese schwere Auswärtspartie. Das von Trainer Stefan Podesky ausgegebene Ziel war, "in jedem Fall etwas mitzunehmen". Zu sehen war davon allerdings in der 1. Halbzeit ziemlich wenig. Von Anfang an überliesen die jungen Frankfurterinnen ihren fast gleichaltrigen Gegnerinnen relativ kampflos das Mittelfeld. Die Räume zwischen den Ketten waren deutlich zu groß, so dass in dieser Phase das Anlaufen der beiden Angreiferinnen in aller Regel wirkungslos blieb. Die Bayern-Spielerinnen marschierten immer wieder fast unbedrängt durch das Mittelfeld, wurden aber ein Opfer ihrer optischen Überlegenheit, da sie sich oftmals im Angriffszentrum nicht mehr durch die vielfach selbst zugestellten und dadurch sehr engen Räume spielen konnten. Überhaupt gewannen die Frankfurter Abwehrspielerinnen eine Unmenge von Zweikämpfen, aber leider mit dem Ergebnis, dass die gewonnenen Bälle fast ausnahmslos durch hektisches Verhalten umgehend wieder dem Geger in die Füße gespielt wurden. Das gleiche ist bei Einwürfen zu beobachten. Mindesten 70-80 % der eigenen Einwürfe werden wieder direkt vom Gegener zurück erobert. Wenn hier noch die fehlende Ruhe und die notwendige Übersicht Einzug halten, wird die Mannschaft weiter an Qualität gewinnen.

So ging dann auch die 1:0 Führung des FC Bayern München nicht etwa auf eine gelungene Angriffsaktion zurück, sondern auf eine eklatante Fehlentscheidung der ansonsten recht ordentlich agierenden Schiedrichterin Silke Fritz und ihrer 1. Assistentin Michelle Gerullis. Ein abgewehrter Angriffsball sprang, für jeden klar und deutlich erkennbar, von einer Bayern-Spielerin ins Toraus, was das Gespann nicht davon abhielt auf Ecke für Bayern München zu entscheiden. Den gefährlich an den langen Pfosten gespielten Ball verwandelte dann Carolin Bader zur alles in allem verdienten, aber für Frankfurt doch ärgerlich zustande gekommenen 1:0 Pausenführung. Obwohl die Frankfurterinnen in der ersten Halbzeit höchstens 4-5 mal vor dem Bayern-Tor auftauchten, hätte bereits da das ein oder andere Tor  herausspringen können. Zweimal vergab  Julia Matuschewski in aussichtsreicher Position und ein weiteres mal war es Jill Bohling, die in der 38.Minute für die verletzte Catharina Schmucker eingewechselt wurde, die alleine vor der guten Bayern-Torfrau auftauchte, den Ball aber nicht im Tor unterbringen konnte.

Nach der Pause kam für die ebenfalls verletzte Celine Rumpf mit Lorena Preiß eine offensivere Mittelfeldspielerin und die FFC-Frauen waren sofort in der Lage das Spiel in die Bayern-Hälfte zu verlagern. Die vorherige Dominaz der Bayern war mit einem Schlag nun völlig verschwunden. Nach 57 Minuten musste Frankfurt erneut auf eine Verletzung reagieren und brachte für Selina Latzko mit Adelina Zekaj eine weitere Stürmerin. Die Überlegenheit hielt weiterhin an, aber leider auch das schlampige Abspielverhalten aus den Reihen der Frankfurterinnen. Der in Halbzeit eins sehr sicher wirkende Abwehrverbund hatte bei den langen Befreiungsschlägen der Bayern in Richtung eigene Sturmspitze unerwartete Schwierigkeiten, so dass sich nach einigen bösen persönlichen Fehlern, Torhüterin Cara Bösl mehrfach gegen durchgebrochene Bayern-Spielerinnen bewähren konnte.  Das 2:0 der Bayern in der 65. Spielminute durch Annalena Herzog nach einem erneut herben Patzer in der Abwehr, konnte aber auch sie nicht mehr verhindern. Wer nun glaubte das Spiel wäre gelaufen, sah sich getäuscht. Die Frankfurter Mädels marschierten weiter nach vorne und wurden für ihren Mut schon 4 Minuten später belohnt. Ein zunächst abgewehrter Ball fiel Lorena Preiss direkt vor die Füße, die sich nicht zweimal bitten lies und mit einen herrlichen Schuß den Anschlußtreffer markierte. Jetzt war es an der Zeit für die Bayern-Mannschaft hektisch und unkontrolliert zu werden, was Frankfurt geschickt nutzte um weiterhin Druck aufzubauen. Man konnte es ahnen und kommen sehen, dass Frankfurt mehr zu zusetzen hat. Die Bayern bekamen den Ball nun nicht mehr kontrolliert aus ihrem Abwehrbereich und in der 78. Minute landete der Ball erneut bei Lorena Preiss, die mit feinem Schuß gegen die etwas zu weit vor ihrem Tor plazierte Torhüterin, den zwischenzeitlich verdienten Ausgleich für Frankfurt erzielen konnte. In der noch verbleibenden Spielzeit war nun Frankfurt dem Sieg näher als Bayern II, aufgrund der Spielanteile in beiden Halbzeiten geht das Ergebnis aber insgesamt in Ordnung. Vielleicht wäre mit etwas mehr Mut von Beginn an ein noch besseres Ergebnis möglich gewesen.

 

Für Frankfurt spielten:

Cara Bösl, Valerie Perri, Catharina Schmucker (36. Minute Jill Bohling), Julia Matuschewski, Alina Ortega Jurado, Melissa Friedrich, Celine Rumpf (46. Minute Lorena Preiß 2Tore), Nadine Anstatt, Selina Latzko (57. Minute Adelina Zekaj), Jana Chiara Loeber, Larissa Goerdel,

 

 

Homepage 1. FFC Frankfurt

Punktgewinn nach Rückstand

Der 1. FFC Frankfurt II zeigt eine tolle Moral und holt beim FC Bayern München II ein Unentschieden

Zwei Spiele, vier Punkte: Der 1. FFC Frankfurt II trotzt weiterhin dem schweren Auftaktprogramm in der 2. Bundesliga Süd und verdient sich nach dem Auftaktsieg gegen den VfL Sindelfingen ein 2:2 beim FC Bayern München II. Dabei lief zunächst alles gegen die sehr defensiv agierenden Gäste: Dem Rückstand durch Carolin Bader (26.) nach einer mehr als fragwürdigen Eckball-Entscheidung folgten zwei personelle Rückschläge, da Catharina Schmucker (Achillesfersenreizung) und Celine Rumpf (Tritt aufs Knie) frühzeitig ausscheiden mussten. Als Annalena Herzog für die Gastgeberinnen per Konter nach einem krassen Abspielfehler auf 2:0 erhöhte (65.), sprach nun wahrlich nicht mehr viel für das junge FFC-Team. Doch die Mannschaft von Trainer Stefan Podesky steckte nicht auf, sondern erhöhte noch einmal mit letzter Kraft den Druck auf die Bayerinnen. Und das mit Erfolg: Lorena Preiß sorgte mit zwei platzierten Distanzschüssen für den verdienten Punktgewinn im Sportpark Aschheim. Als eines von vier Teams mit gleicher Punktzahl belegt der 1. FFC Frankfurt II nun den dritten Tabellenplatz. FFC-Trainer Stefan Podesky: „Wenn man nach einem 0:2-Rückstand in München noch 2:2 spielt, dann kann man damit absolut zufrieden sein, zumal der Gegner in ersten Hälfte auch die bessere Mannschaft war. Nach der Pause haben wir höher verteidigt und die Bayerinnen schon im Spielaufbau gestört. Toll, wie sich die Mädels auch nach dem ärgerlichen 0:2 gegen die drohende Niederlage gestemmt und mit einer großartigen Willensleistung den Punktgewinn verdient haben.“