(ChA) Der besondere Anlaß des letzten Spieles von Issels Chefcoach Stefan Jostock sollte Motivation dafür sein, dem verlustpunktfreien Tabellenführer aus Mainz als einzige Mannschaft Punkte abzunehmen. Aber der Aufsteiger in die 2. Bundesliga war nicht gekommen um irgendwelche Gastgeschenke zu machen. Und so hatten die Frauen aus Issel im Prinzip nichts anderes als ihre Härte und unqualifizierte Attacken gegen den gut leitenden Schiedsrichter Hennig entgegenzusetzen. Aber auch dies konnte den Mainz-Express nicht stoppen. Von Beginn des Spieles an war zu erkennen, dass die Frauen der Heimmannschaft, deutlich weniger Qualität als der Tabellenführer aufwiesen. Kein Mannschaftsteil der Heimelf konnte sich gegen den Mainzer Gast Vorteile verschaffen. Und auch die sonst so torgefährliche Torschützenkönig der Liga, Karoline Kohr, hatte in diesem Spiel nichts zu bestellen. In der Abwehr überfordert, im Mittelfeld unterlegen und im Sturm neutralisiert, das war das Fazit für die Mannschaft von TuS Issel. Da half auch das immer wieder überharte Einsteigen von Antonia Hornberg nichts, die dafür bereits nach 17. Minuten die gelbe Karte sah. Zu diesem Zeitpunkt waren die Mainzerinnen bereits durch einen Freistoß von Sarah Schmitt, geschoßen aus etwa 30 Metern, mit 1:0 in Führung gegangen. Nach weiterem, überlegen geführten Spiel, wurde ein Angriff über die linke Seite gefährlich vor das Tor von Issel gespielt, so dass Hornberg, beim Versuch den Ball zu klären, diesen ins eigene Netz beförderte. Immer wieder tauchten die Mainzer Frauen gefährlich vor dem Tor der Gastgeberinnen auf, wobei Annika Leber sich den Ball einige Male zu weit vorlegte, so dass die aufmerksame Torhüterin Angela Schwarz mehrmals in höchster Not klären konnte. Noch vor dem Pausenpfiff war es dann aber doch Leber, die nach einem gelungenen Spielzug leichtes Spiel hatte, denn Ball zum vorentscheidenden 3:0 zu versenken.
Aufregung gab es dann noch einmal kurz vor der Pause, als sich Sharon Klitsch mit Karoline Kohr in einen Zweikampf beharkten, bei der das "objektive Isseler Trainergespann" vehement die rote Karte für Mainz einforderte. Überhaupt hatte man das Gefühl, dass in Schweich vielen Spielsituationen völlig anders wahrgenommen wurden, als es der Realität entsprach. Dieses Phänomen konnte man durchaus bereits beim Vorrundenspiel in Mainz beobachten.
Zum Beginn der zweiten Halbzeit kam dann Nadine Anstatt für die Abwehrspielerin Lena Weyershäuser ins Spiel, was der Mainzer Dominanz nicht schadete. Nach 58 Minuten stocherte Deniz Özer, nach einer mißglückten Direktabnahme, gemeinsam mit der Isseler Spielerin Elena Burg, den Ball zum 4:0 ins gegnerische Gehäuse. Kurz darauf nahm Trainer Lautenschläger die leicht angeschlagene Nadine Bechtel vom Feld und lies Antje Scherrer die linke Abwehrseite der Mainzer bearbeiten. Gelegentliche Angrifsversuche von Issel wurden meist bereits im Keim erstickt und Mainz war stets mit gefährlichen Angriffen in der Nähe des Tores von Issel. Bei einem erneut über die rechte Seite vorgetragenem Angriff, setzte sich Annika Leber geschickt durch, Sturmpartnerin Nadine Anstatt zog mit ihrem Lauf die gesamte Abwehr aus dem Zentrum, so dass Annika Leber zur nun völlig frei stehenden Chiara Loos spielen konnte, die keine Mühe hatte in der 68. Spielminute die 5:0 Führung zu erzielen. Aber auch Issel kam nun einige male, vor allem über ihre rechte Angriffsseite, zu Angriffen. Bei einem nutzten Sie einen Mainzer Stellungsfehler geschickt aus und konnten so in der 71. Minute den Anschlußtreffer zum 1:5 erzielen. Die Antwort von Mainz lies nicht lange auf sich warten. Wieder war es Annika Leber die sich über rechts durchsetzte, aber dann von der bereits verwarnten Antonia Hornberg so heftig von den Beinen geholt wurde, dass sie anschließend gegen Jeanette Lamotte ausgewechselt werden mußte. Die eigentlich notwendige gelb-rote Karte lies der Unparteiische, wohl in Anbetracht des klaren Spielstandes, aber stecken. Beim fälligen Freistoß kam Birte Richter vor der Torhüterin an den Ball und drosch das Leder in der 74. Minute zum sechsten Mal für Mainz in die Maschen des TuS Issel. Warum sich Trainer und Spielerinnen über ein angebliches Mainzer Foul aufregten, bleibt wohl deren Geheimnis, zumal sicher etwas mehr Zurückhaltung wegen der kurz zuvor nicht gegebenen klaren gelb/roten Karte angebracht gewesen wäre. Die letzten 15 Minuten waren ein Mainzer Schaulaufen gegen völlig überforderte Isseler Frauen, die es nicht verhindern konnten zum zweiten mal in dieser Saison und dieses mal mehr als deutlich, ein Heimspiel zu verlieren. In Anbetracht der Isseler Berichterstattung auf deren Homepage, hatte Mainz mit deutlich mehr Gegenwehr gerechnet. Nach dem Ende der Saison bleibt die Erkenntnis, dass die Tabelle Qualität und die Spielstärke aller Mannschaften korrekt abbildet.
SCHWEICH - (jre). Durch das 6:1 bei der TuS Issel haben die Fußballerinnen des TSV Schott Mainz ihre Regionalliga-Saison mit 20 Siegen in 20 Spielen abgeschlossen. Für die 3:0-Halbzeitführung sorgte ein Freistoß von Sarah Schmitt (7.) sowie Tore von Chiara Loos (25.) und Annika Leber (41.). In den letzten 45 Minuten trafen noch Deniz Özer (58.) sowie erneut Loos (67.) und Birte Richter (74.). Insgesamt beurteilte Trainer Mischa Lautenschläger die Spielzeit als „sensationell“, denn „es war nicht davon auszugehen, dass wir so dominieren.“ Doch nach der Hinrunde „konnte man in der Winterpause nicht mehr davon sprechen, nur die Klasse halten zu wollen“, kommentierte Lautenschläger die Ambitionen.
Mit dem Durchmarsch in die Zweite Bundesliga steht der gesamte Verein vor Veränderungen. „Wir müssen in allen Bereichen anziehen – taktisch, konditionell und organisatorisch. Dazu kommen weitere Auswärtsfahrten“, so Lautenschläger, dessen Team künftig viermal pro Woche trainiert. Auch die Kaderplanung ist in vollem Gange. „Wir haben eine tolle Mannschaft mit Spielerinnen, die den Weg aus den unteren Ligen mitgegangen sind. Denen können wir nicht einfach 15 neue Spielerinnen vor die Nase setzen“, lobte der Coach die Qualität des Kaders. „Vier bis fünf Verstärkungen“ werde es aber geben.
Dass es in der neuen Saison für Schott tatsächlich erst einmal um den Klassenerhalt geht, zeigt die aktuelle Zweitligatabelle. Der letztjährige Aufsteiger Wörrstadt ist mit zwei Punkten aus 19 Partien Letzter. Deshalb warnt Lautenschläger: „Aufsteiger aus der Regionalliga Südwest haben sich bisher nie lange halten können.“
TSV Schott Mainz: Bauer – Richter, Weyershäuser (46. Anstatt), Klitzsch, Bechtel (61. Scherrer) – Loos, Haefner, Spee, Özer – Schmitt, Leber (73. Lamotte).
In dem sie mit selbst bemalten T-Shirts den Schriftzug „Danke Stefan“ formten, verabschiedeten sich die Spielerinnen des Isseler Frauen-Regionalliga-Teams vorm Anstoß zum Saisonfinale von ihrem scheidenden Chefcoach Stefan Jostock.
Über zwei Jahrzehnte gehörte er dem Trainerstab der Frauen- und Mädchenfuball-Abteilung des Vereins an. Die länge dieser Zeitspanne lässt sich z.B. daran ablesen, dass selbst Leistungsträgerinnen
wie Torjägerin Karoline Kohr, Regisseurin Lara Ballmann oder Verteidigerin Elena Burg, noch gar nicht geboren waren, als Jostock sein erstes Traineramt in Schweich übernahm.
Allerdings erfüllte sich die Hoffnung, diesen denkwürdigen Abschied mit einem Sieg oder zumindest einem Unentschieden gegen den als ungeschlagenen Meister anreisenden TSV Schott Mainz zu versüßen
nicht.
Nach einer langen Saison mit mehreren Ausfällen starker Spielerinnen, in der so manche Begegnung mit einem Kader von nur 13 Akteurinnen bestritten wurde, war der Kräfteverschleiß den
Gastgeberinnen deutlich anzumerken. Dabei sah es Anfangs noch gut aus für den Tabellendritten. Nach 180 Sekunden scheiterte Isabel Meyer an Schott-Keeperin Denise Bauer, die gemeinsam mit zwei
Verteidigerinnen blockte und auch den Nachschuss von Sonja Franz zur Ecke ablenkte. In der 6. Minute konnte die aufopferungsvoll kämfende Angelina Kön einen Konter der Rheinhessinnen noch per
Grätsche stoppen. Nur 60 Sekunden später fiel nach einem Freistoß das 0:1, als die Isseler Innenverteidigung einen hohen Ball fatal unterschätzte. Nach diesem frühen Rückstand wirkten die
Isselerinnen verunsichert, leisteten sich einerseits eine Reihe von Abspielfehlern. Andererseits verloren die Gastgeberinnen viele Zweikämpfe. Bereits in der 24. Minute zappelte der Ball nach
Missverständnis in der Defensive erneut im Netz der Gastgeberinnen. Eine Viertelstunde später strich ein gefühlvoller Freistoß der technisch brillianten Regisseurin Lara Ballmann knapp über die
Latte des rheinhessischen Gehäuses. Fast postwendend markierten die Gäste aus der Landeshauptstand nach einem schnellen das 0:3. Dass es zur Pause nicht schon 0:7 oder gar 0:8 stand, war der
starken Rheinlandliga-Torhüterin Angela Schwarz zu verdanken, die in Abwesenheit von Dana Gotthard, bei der 1. Mannschaft aushalf.
Unrühmlicher Höhepunkt kurz vor dem Seitenwechsel, als der eklatant schwache Schiedsrichter Matthias Hennignach einer Mainzer Tätlichkeit nur Gelb zog. Obwohl das Spiel wegen einer
Freistoßentscheidung bereits unterbrochen war, senste eine Rheinhessin Karoline Kohr um.
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