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Drei Tore, drei Punkte, ein Debüt

 

Beim überzeugenden 3:1 gegen den SC Sand zeigte Janina Hechler eine starke Premiere in der FFC-Startelf

Zum Abschluss der Hinrunde in der Allianz Frauen-Bundesliga feierte der 1. FFC Frankfurt einen hochverdienten Heimsieg und unterstrich damit seine Tabellenführung in der Heimtabelle: Dank des 3:1-Erfolgs gegen den von Ex-Coach Colin Bell trainierten SC Sand holte sich der FFC zudem den sechsten Tabellenplatz zurück und überwintert somit in der oberen Tabellenhälfte. Die Nationalspielerinnen Kathrin Hendrich und Mandy Islacker erzielten die Tore – doch nicht weniger im Mittelpunkt stand eine 17-Jährige: Janina Hechler feierte ein beeindruckendes Startelf-Debüt im personell wie taktisch veränderten FFC-Team.

Die erste Saisonhälfte des 1. FFC Frankfurt in der Allianz Frauen-Bundesliga wurde „flankiert“ von den besten Heimleistungen: Zu Beginn das spektakuläre 8:0 gegen Borussia Mönchengladbach, zum Ende ein überzeugender Sieg gegen den SC Sand. Auch dazwischen punktete das Team von Cheftrainer Matt Ross, ohne jedoch vollends überzeugen zu können. Ganz anders am vierten Adventssonntag, als zwei Treffer kurz vor der Pause den Weg zum Dreier ebneten. Doch der Reihe nach. In der Anfangsphase tat sich noch nicht viel in den beiden Strafräumen. Beide Teams agierten im 4-1-4-1, wobei beim 1. FFC Frankfurt Saskia Bartusiak vom Abwehrzentrum auf die „Sechs“ gerückt war. Die Kapitänin war es auch, die den ersten Schuss auf das von U20-Nationaltorfrau Carina Schlüter gehütete Sander Gehäuse abgab (15.). Zwei Minuten später kam Nina Burger am kurzen Pfosten – etwas überraschend – an den Ball, doch ihre scharfe Hereingabe ins Zentrum segelte an Freund und Feind vorbei. Auf der anderen Seite probierte es Laura Störzel, die als Innenverteidigerin auflief, nach einer Ecke von Tanja Pawollek aus der zweiten Reihe (19.). Alles noch relativ harmlose Versuche, die zwar in die Torschuss-Statistik eingingen, aber kaum für echte Gefahr sorgten. Das änderte sich erst nach einer halben Stunde, als Kathrin Hendrich nach Vorarbeit von Mandy Islacker im Strafraum aus halbrechter Position zum Abschluss kam und an der reaktionsschnellen Carina Schlüter scheiterte. Die erste Torchance, die diesen Namen verdient hatte. In der 39. Minute zog Tanja Pawollek von der Strafraumkante ab, eine Minute später versuchte es Nina Burger mit einem zu mittig platzierten Flachschuss aus der Drehung. Viel deutete auf ein 0:0 nach 45 Minuten hin, doch dann zappelte der Ball doch noch im Sander Netz – und das gleich zwei Mal. Zunächst dank einer tollen Einzelaktion von Kathrin Hendrich: Vor den Augen von Bundestrainerin Steffi Jones zimmerte die Nationalspielerin das Leder aus 22 Metern ins rechte obere Eck – 1:0 (43.). Zwei Minuten später landete ein langer Ball von Peggy Nietgen bei Mandy Islacker, die Carina Schlüter aus kurzer Distanz überlupfte – 2:0 (45.). Ein typisches „Mandy-Tor“, mit dem die Zuschauer – sofern sie es mit dem FFC hielten – zufrieden zum Pausentee geschickt wurden.

2:0 war auch der Halbzeitstand – so wie eine Woche zuvor bei der TSG 1899 Hoffenheim, als es zum Schluss „nur“ für ein 2:2 reichte. Mahnung genug für den FFC, die Konzentration aufrechtzuerhalten und hellwach zu bleiben. Die von Colin Bell trainierten Gäste suchten in der Tat ihre Chance. So wie in der 59. Minute, als Dominika Skorvankova aus 16 Metern abzog – drüber. Doch die Geschichte von Hoffenheim wiederholte sich diesmal nicht: Die Frankfurterinnen ließen insgesamt nur wenig zu und blieben selbst aktiv, ohne sich viele Torraumszenen zuerarbeiten. Letzte Zweifel an einem erfolgreichen Hinrundenabschluss des FFC beseitigte schließlich Mandy Islacker: Mit ihrem sehenswerten 18-Meter-Schuss ins linke Eck erzielte sie nicht nur ihren zehnten Saisontreffer, sondern machte in dieser Partie auch den berühmten „Deckel drauf“ (75.). Nur noch Ergebniskosmetik war das 1:3 von Diane Caldwell, die das Leder nach einem zunächst parierten Versuch von Nina Burger über die Linie drückte (87.). Mehr passierte nicht mehr – und als Schiedsrichterin Christina Biehl nach dreiminütiger Nachspielzeit abpfiff, war der perfekte Liga-Schlusspunkt des 1. FFC Frankfurt im Jahr 2016 perfekt. Nicht allein wegen des Resultats, schließlich unterstrich Janina Hechler mit ihrem starken Startelf-Debüt, dass ein weiteres FFC-Talent in der stärksten Frauenfußball-Liga der Welt „angekommen“ ist.



In drei Tagen geht es im Stadion am Brentanobad bereits wieder zur Sache, diesmal im DFB-Pokal: Die am 4. Dezember 2016 wegen einer vereisten Rasenfläche abgesagte Achtelfinal-Partie zwischen dem 1. FFC Frankfurt und der SGS Essen wird am Mittwoch, dem 21. Dezember 2016, 18.00 Uhr, nachgeholt.

FFC-Cheftrainer Matt Ross: „Ich bin heute sehr zufrieden mit unserer Leistung, schließlich haben wir nicht nur gezeigt, dass wir zu Hause punkten, sondern auch richtig guten Fußball spielen können. Janina Hechler hat ein fantastisches Startelf-Debüt realisiert und auch Tanja Pawollek konnte einmal mehr ihren Teil zu einer tollen Mannschaftsleistung beigetragen. Zwei 17-Jährige, die wir in unserem Bundesliga-Team integriert haben – das ist ein Aspekt, der mich besonders stolz macht. Nicht zu vergessen natürlich auch unsere ,Qualitätsspielerinnen‘ am anderen Ende des Spektrums, die die nötigen Tore toll herausgespielt und vollendet haben. Jetzt können wir als Sechster auf einen unter dem Strich ordentliche erste Saisonhälfte zurückblicken!“

Colin Bell, Trainer SC Sand: „Es war ein verdienter Sieg des FFC, der weiterhin mit richtig guten Spielerinnen bestückt ist und somit über eine enorme Qualität verfügt. Genau diese Qualität hat heute auch den Unterschied ausgemacht. Ärgerlich ist aus unserer Sicht, dass wir es nicht geschafft haben, mit 0:0 in die Pause zu gehen – die beiden Gegentore haben uns das Genick gebrochen. Mit der zweiten Hälfte bin ich durchaus zufrieden, schließlich konnten wir diese ausgeglichen gestalten. Der FFC hatte zwar nur eine einzige Torchance, aber auch diese hat Mandy Islacker eiskalt genutzt. Mein Halbjahres-Fazit definiere ich nicht über die heutigen 90 Minuten. Fest steht, dass wir eine gute Hinrunde gespielt haben!“

FFC-Manager Siegfried Dietrich: „Die Mannschaft hat sich heute mit einem hochverdienten 3:1 gegen den SC Sand und drei Traumtoren in die erste Tabellenhälfte vorgearbeitet und die Hinrunde als beste Heimmannschaft abgeschlossen. Nicht zuletzt auch die stabilen Auswärtsleistungen in Freiburg, Wolfsburg und München geben mir Hoffnung, dass wir die nächste Phase unseres Umbruchs in der Rückrunde positiv weiterentwickeln können. Ein weiterer Schritt in diese Richtung war die Nominierung von Janina Hechler für die Startelf. Mit einer guten und selbstbewussten Leistung hat ein weiteres FFC-Talent seine Qualität unterstrichen!“

1. FFC Frankfurt: Schumann – Prießen, Nietgen, Störzel, Hechler – Bartusiak – Groenen (89. Schmidt), Munk (76. Matheis), Pawollek, Hendrich – Islacker (89. Anstatt).

SC Sand:
Schlüter – Savin, Caldwell, van Bonn, Sandvej – Igwe – Meyer (73. Nikolic), Feiersinger (46. Aschauer), Skorvankova, Vojtekova (46. Damjanovic) – Burger.

Tore: 1:0 Hendrich (43.), 2:0, 3:0 Islacker (45., 75.), 3:1 Caldwell (87.)

Schiedsrichterin: Christina Biehl (Siesbach)

Zuschauer: 920.

Gelbe Karten: Sandvej, Igwe, Caldwell

 

 

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Torsten Walther, 18.12.2016

 

Frankfurts Frauen bestrafen Sands Fehler

 

Mit einer 1:3-Niederlage beim 1. FFC Frankfurt verabschiedeten sich die Frauen des Ortenauer Fußball Erstligisten SC Sand in die zweimonatige Winterpause. Den Doppelpack durch Kathrin Hendrich und Mandy Islacker kurz vor der Halbzeitpause konnte die Mannschaft von Trainer Colin Bell nicht mehr aufzuholen.

 

Wovor Trainer Colin Bell schon vor dem Spiel bei seiner ehemaligen Mannschaft gewarnt hatte, musste Co-Trainerin Claudia von Lanken im Nachhinein bestätigen: „Wer sich gegen Frankfurt Fehler erlaubt, wird gnadenlos bestraft. Zumal wir eines der schlechtesten Spiele der Vorrunde abgeliefert haben“. Lange Zeit neutralisierten sich beide Teams zwischen den Strafräumen, große Torchancen waren auf keiner Seite zu sehen. Nina Burger legte beim besten Angriff im Frankfurter Strafraum nochmal quer, als selbst den Abschluss zu suchen (16.), kurz danach parierte Carina Schlüter nach einer Frankfurter Ecke einen Schuss von Laura Störzel. Drei schwache Minuten vor der Halbzeitpause machten Sands Hoffnungen auf mindestens einen Punktgewinn zunichte. Kathrin Hendrich setzte sich auf der rechten Seite durch, lief ungestört nach innen parallel zum Strafraum und schloss aus 18 Metern mit einem Schuss in den oberen langen Winkel zum 1:0 ab (42.). Unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff spielte Peggy Nietgen aus der eigenen Hälfte einen langen Ball in den Sander Strafraum, das Leder senkte sich hinter Diane Caldwell nach unten und Mandy Islacker schlenzte unhaltbar zum 2:0 ein (45.). Colin Bell reagierte nach der Pause mit einem Doppelwechsel und brachte mit Jovana Damnjanovic und Verena Aschauer zwei neue Offensivspielerinnen. Nach einer Stunde hatte Dominika Skorvankova den Anschlusstreffer auf dem Fuß, doch ihr Schuss ging knapp über das Frankfurter Tor. Nach einer Sander Chance durch Jovana Damnjanovic und einem gewonnenen Zweikampf von Jackie Groenen gegen zwei Sander Abwehrspielerinnen erzielte Mandy Islacker von der Strafraumgrenze mit einem Schuss in den Winkel das 3:0 (75.). Die Gäste ließen den Kopf nicht hängen und warfen nochmals alles nach vorne. Doch Torchancen blieben Mangelware. Nach einem Freistoß durch Anne van Bonn scheiterte Nina Burger mit einem Kopfball an Desiree Schumann, aber Diane Caldwell verwandelte im Nachschuss zum 1:3-Endstand (86.). Durch die Niederlage rutschte Sand hinter Frankfurt auf Platz sieben ab, beendete die Vorrunde wie im vergangenen Jahr mit 17 Punkten und hat nach dem Einzug ins Viertelfinale des DFB-Pokals eine gute Ausgangsposition für ein erfolgreiches Jahr 2017.

 

1. FFC Frankfurt: Schumann; Prießen, Nietgen, Bartusiak, Hendrich, Störzel, Hechler, Pawollek, Groenen (89. Schmidt), Munk (75. Matheis), Islacker (85. Anstatt).

 

SC Sand: Schlüter; Savin, Caldwell, van Bonn, Sandvej, Igwe, Meyer (73. Nikolic), Feiersinger (46. Damnjanovic), Skorvankova, Vojtekova (46. Aschauer), Burger.

 

Zuschauer: 920.

 

Schiedsrichterin: Christina Biehl (Siesbach).

Tore: 1:0 Hendrich (42.), 2:0, 3:0 Islacker (45., 75), 3:1 Caldwell (86.).

Den sechsten Platz zurückerobern

Der 1. FFC Frankfurt will einen Sieg gegen den SC Sand - und damit in der oberen Tabellenhälfte überwintern

Zum Abschluss der Hinrunde in der Allianz Frauen-Bundesliga trifft der 1. FFC Frankfurt am kommenden Sonntag, dem 18. Dezember 2016, 14.00 Uhr, auf den SC Sand. Die zunächst für 11.00 Uhr angesetzte Partie wurde vor wenigen Tagen auf den Nachmittag verschoben. Die Gäste aus der badischen Ortenau sind am letzten Wochenende durch einen 3:0-Heimerfolg gegen den FF USV Jena am FFC, der bei der TSG 1899 Hoffenheim 2:2 spielte, vorbeigezogen und belegen nun mit einem Punkt Vorsprung den sechsten Tabellenplatz.

Seit dem Bundesliga-Aufstieg des SC Sand im Jahr 2014 konnte der 1. FFC Frankfurt alle vier Liga-Partien für sich entscheiden. Zudem gab’s bislang drei Aufeinandertreffen im DFB-Pokal, in denen sich ebenfalls der FFC durchsetzen konnte - zuletzt im Halbfinale 2013/14 (3:0).

Im vorletzten Heimspiel des Jahres gibt es ein Wiedersehen mit dem ehemaligen FFC-Trainer Colin Bell: Unter der sportlichen Verantwortung des 55-jährigen Engländers gewann der 1. FFC Frankfurt 2014 zum neunten Mal den DFB-Pokal und setzte sich ein Jahr später mit dem Champions-League-Triumph in Berlin zum vierten Mal die europäische Krone auf. Nach einem Gastspiel beim norwegischen Klub Avaldsnes IL wechselte Colin Bell zu Saisonbeginn zum SC Sand.

FFC-Cheftrainer Matt Ross, der sein Debüt auf der Trainerbank - zunächst interimsweise - am 6. Dezember 2015 mit einem 2:0-Sieg gegen den SC Sand feierte, muss auch am 4. Advent auf Ana-Maria Crnogorcevic (Pfeiffersches Drüsenfieber) verzichten.

FFC-Cheftrainer Matt Ross: „Mit dem Heimspiel gegen den SC Sand beschließen wir eine erste Saisonhälfte in der Allianz Frauen-Bundesliga, die man aus mehreren Blickwinkeln analysieren kann. So haben wir die beste Heimstatistik der gesamten Liga, obwohl wir unseren Fans im Stadion am Brentanobad nicht immer guten Fußball geboten haben. Auswärts hingegen liest sich unsere Bilanz mit nur zwei erzielten Toren und keinem Sieg auf den ersten Blick nicht gut, allerdings haben wir gerade hier - ich denke an unsere Auftritte in Freiburg, Wolfsburg und München - unsere besten Leistungen abgerufen. In das Spiel gegen den SC Sand gehen wir mit der klaren Zielsetzung, uns Platz sechs in der Tabelle mit dem fünften Saisonsieg zurückzuerobern. Für meinen Freund Colin Bell ist die Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte sicher etwas Besonderes, aber auch für mich ist dies kein ,normales’ Spiel. Colin hat mich damals in seinen Trainerstab berufen - zunächst als Videoanalyst, später als Co-Trainer - und mir damit letztlich den Weg in meine aktuelle Position geebnet. Schließlich benötigen nicht nur Spielerinnen oder Spieler jemanden, der an sie glaubt und sie fördert, sondern auch Trainer. Natürlich ist das alles kein Grund, am Sonntag irgendwelche Geschenke zu verteilen, schließlich wird uns der SC Sand auch nichts schenken. Colin hat dort eine erfahrene, physisch starke Mannschaft zusammengestellt, die auf den Schlüsselpositionen über besondere Qualitäten verfügt und darüber hinaus eine ausgeprägte ergebnisorientierte Mentalität besitzt. Für uns geht es darum, nach unserem Auftritt in Hoffenheim, bei dem wir - typisch für den Saisonverlauf - Licht und Schatten gezeigt haben, endlich einmal über die volle Spielzeit unsere Bestleistung abzurufen.“

FFC-Manager Siegfried Dietrich: „So wie wir in unserer sportlichen Gesamtausrichtung mit Geduld agieren, so gilt es am Sonntag gegen den SC Sand, mit Geduld, Cleverness und dem Besinnen auf die vorhandenen Qualitäten einen erfolgreichen Hinrundenabschluss zu realisieren. Das sollte uns dann gelingen, wenn unser Team nach den ,ups and downs’ der laufenden Saison im Lernprozess des Umbruchs am Sonntag den nächsten Schritt geht und mehr Konstanz in Sachen Passgenauigkeit, Kreativität im Spielaufbau und Leidenschaft über 90 Minuten an den Tag legt. Ganz besonders freue ich mich auf das Wiedersehen mit unserem ehemaligen Trainer Colin Bell, dem - bei aller Konkurrenz - mein ganz persönliches herzliches Willkommen an seiner alten Wirkungsstätte gilt.“

(Bild: Carlotta Erler)

15.12.2016