Die Hoffnung am Leben erhalten

 

Nach dem 3:0 beim SC Sand ist Tabellenplatz zwei für den 1. FFC Frankfurt nur noch ein Punkt entfernt

 

Das war ein Spieltag ganz nach dem Geschmack des 1. FFC Frankfurt: Während das Team von Cheftrainer Matt Ross sein Auswärtsspiel in der Allianz Frauen-Bundesliga beim SC Sand souverän mit 3:0 gewann, musste der VfL Wolfsburg eine 0:4-Niederlage beim 1. FFC Turbine Potsdam hinnehmen – zum Heim-Abschied von Trainer-Legende Bernd Schröder. Die Konsequenz aus beiden Resultaten: Das Rennen um die Vizemeisterschaft und die Champions-League-Qualifikation wird erst am letzten Spieltag entschieden, wobei es die Wölfinnen trotz des auf einen Zähler geschmolzenen Vorsprungs weiterhin in der eigenen Hand haben. Ob dann Kerstin Garefrekes mitwirken kann, ist noch offen, da sich die Kapitänin der Frankfurterinnen einen doppelten Nasenbeinbruch zugezogen hat.

Jene FFC-Spielerinnen, die bereits in der letzten Saison beim Auswärtsspiel gegen den SC Sand auf dem Platz gestanden haben, wunderten sich über die Platzverhältnisse im Kühnmattstadion – diesmal im positiven Sinne. Es war eine wirklich gute Unterlage, die der Tabellendritte nahe der französischen Grenze vorfand. Und dass dies an einem fast schon sommerlichen Nachmittag nicht zum Nachteil der Gäste war, zeigte sich bereits beim ersten sehenswerten FFC-Spielzug: Dzsenifer Marozsán schickte Yuki Ogimi, die wiederum für Mandy Islacker querlegen wollte – abgeblockt (4.). Nach einer Viertelstunde versuchte es Dzsenifer Marozsán nach einem Solo mit einem Pass auf Mandy Islacker – dieser geriet einen Tick zu steil. Die nächste Gelegenheit hatte Sophie Schmidt, die aus halblinker Position ans Außennetz traf (20.). 120 Sekunden später hatte so mancher FFC-Fan bereits Luft geholt zum Jubeln: Dzsenifer Marozsán spitzelte den Ball zu Kerstin Garefrekes, die allein vor Sands Torfrau Kristina Kober auftauchte, das Spielgerät aber knapp neben den linken Pfosten setzte (22.). Die erste Chance des SC Sand hatte Anne van Bonn, die einen 20-Meter-Schuss knapp zu hoch ansetzte (25.). Auf Grund seiner „B-Note“ erwähnenswert war ein Treffer, der wegen einer Abseitsstellung nicht anerkannt wurde: Yuki Ogimi brachte den Ball nach einem langen Ball von Kerstin Garefrekes volley im Netz unter (34.). Zwei Minuten später kam Jackie Groenen von der Strafraumkante zum Schuss – knapp rechts vorbei. Dann war Kerstin Garefrekes nach einer scharfen Hereingabe von Sophie Schmidt ein wenig zu überrascht, um zum Kopfball anzusetzen (39.). Es war leider die letzte Aktion der FFC-Kapitänin: Ihr vorletztes Bundesliga-Spiel endete mit einem doppelten Nasenbeinbruch noch vor dem Pausenpfiff. Über ein Mitwirken der 36-Jährigen zum Saisonfinale gegen Leverkusen (es wäre zugleich der Abschluss einer eindrucksvollen Karriere) wird in den nächsten Tagen entschieden. Die erste Hälfte war mit dem Ausscheiden „KG’s“ übrigens noch nicht vorbei – das Beste kam in diesem Fall zum Schluss: Mandy Islacker ließ es sich nach Vorarbeit von Dzsenifer Marozsán nicht nehmen, ihren 15. Saisontreffer zu erzielen (45.).