Frauenmannschaft TSV Schott Mainz 2022/23

 

 

 

TSV SCHOTT Mainz 14.10.2022 — 11:40 Uhr

 

Anstatt: Spitzenspiel mit besonderem Flair

Die Stürmerin des TSV SCHOTT über das anstehende Duell mit ihrem Ex-Klub, den Saisonstart und die Unterstützung der Zuschauer

 

Zwölf Tore in sechs Liga-Spielen: Die beeindruckende Bilanz von SCHOTT-Stürmerin Nadine Anstatt.

Es läuft aktuell bei den Mainzerinnen des TSV SCHOTT und ganz besonders bei Nadine Anstatt. Der 05-Kooperationspartner steht nach sechs Spieltagen ohne Punktverlust auf Platz eins der Regionalliga Südwest, die Stürmerin führt mit zwölf Toren die Torjägerinnen-Liste an. Zuletzt traf Anstatt beim 3:1-Erfolg des TSV in Bad Neuenahr doppelt, am kommenden Sonntag (14 Uhr) steht nun das Spitzenspiel gegen den Tabellendritten des 1. FC Saarbrücken auf dem Sportplatz an der Karlsbader Straße an (Eintritt kostenlos). Anstatt selbst lief bis zum Sommer für die Saarländerinnen auf und erwartet gegen ihren Ex-Klub ein "spannendes Spiel mit dem hoffentlich besseren Ende für den TSV."

 

Guter Start in Mainz nach erfolgreicher Zeit in Saarbrücken

 

Den makellosen Saisonstart mit sechs Siegen in Folge habe man so nicht unbedingt erwartet, erklärt die Stürmerin, haben sich die Mainzerinnen im vergangenen Sommer doch recht neu formiert. Entsprechend zufrieden ist man mit der Punkteausbeute und der eigenen Spielweise. Auch die Trennung von Trainer Nicolai König sei gut weggesteckt worden, indem man sich einfach weiter auf das Sportliche konzentriert habe. Marc Kress hat das Traineramt beim TSV übergangsweise übernommen, bis eine langfristige Lösung gefunden ist, die zur Mannschaft passt.

Dass Anstatt mit einem Dutzend Tore nach nur sechs Spieltagen einen großen Anteil an dem Erfolg ihrer Mannschaft hat, ist unbestritten, die Stürmerin selbst stellt aber das Team in den Vordergrund: "Ohne die anderen zehn Spielerinnen auf dem Platz würde ich gar nicht in die Situationen kommen, um so viele Tore zu schießen", und ergänzt: "Mit Lisa Gürtler (Anm. d. Red.: sechs Saisontore) haben wir noch eine weitere Spielerin, die oft und gerne trifft und mir viele Tore auflegt. Dass ich diejenige bin, die am Ende das Tor macht, ist für mich eher zweitrangig, solange wir erfolgreich sind."

 

Ohne die anderen zehn Spielerinnen in meiner Mannschaft würde ich gar nicht in die Situationen kommen, um so viele Tore zu schießen.

 

Erfolgreich sei auch die Zeit in Saarbrücken gewesen, wo Anstatt bis zum vergangenen Sommer zwei Jahre lang unter Vertrag stand. "Ich habe mich in Saarbrücken sehr wohlgefühlt und es war am Ende eine schwere Entscheidung, den Verein zu verlassen und nach Mainz zu gehen", erinnert sich die 27-Jährige zurück. Das sportliche und berufliche Gesamtpaket, inklusive der Kooperation mit Mainz 05, habe am Ende den Ausschlag für die Rückkehr in ihre Heimat Rheinhessen gegeben. Eine kleine Verbindung nach Saarbrücken besteht jedoch noch, denn Anstatt ist dort in den letzten Zügen ihres "High-Performance-Sports"-Master-Studiums. Auch beruflich soll es also in den Leistungssport-Bereich gehen. "Da nur noch die Master-Arbeit aussteht, bin ich örtlich sehr flexibel", ist die Stürmerin froh, nicht regelmäßig ins Saarland pendeln zu müssen.

 

 

 

Spiele gegen den alten Verein "immer etwas Besonderes"

 

Mit der Partie gegen ihren Ex-Klub am Sonntag habe sie sich indes "noch nicht so intensiv auseinandergesetzt", um nicht jetzt schon nervös zu werden. "Spiele gegen den alten Verein sind immer etwas Besonderes", erklärt die Top-Scorerin des TSV, die den kommenden Gegner selbstredend gut kennt und ihrem Team vor dem Spiel ein paar Tipps über die Stärken und Schwächen der Saarbrückerinnen geben wird: "Der Großteil der Mannschaft ist zusammengeblieben", so Anstatt. Lediglich einige junge Spielerinnen seien hinzugekommen, die die gebürtige Mainzerin während ihrer Zeit in Saarbrücken als Co-Trainerin der U17 kennengelernt hat. "Sie sind ein eingespieltes Team mit viel Qualität und Potential. Ich bin gespannt auf die Partie, weil Saarbrücken eine spielstarke Mannschaft mit viel Tempo im Spiel nach vorne hat. Es wird schwierig, aber wir werden versuchen, die drei Punkte zu holen", zeigt sich Anstatt vorfreudig.

 

Wir erhoffen uns beim Spitzenspiel eine tolle Atmosphäre, die würde uns helfen.

 

Spitzenspiele hätten immer ein besonderes Flair, denn alle hätten "nochmal einen Tick mehr Motivation", stellt die Stürmerin auch die sportliche Bedeutung der Begegnung heraus. Um gegen Saarbrücken das siebte Spiel in Folge erfolgreich zu gestalten, baut Anstatt auch auf die Unterstützung der Zuschauer, die den TSV in dieser Saison bereits am ersten Spieltag gegen Worms zahlreich unterstützt haben. "Das war sehr schön und wir waren dann ja auch direkt erfolgreich", erinnert sich die 27-Jährige an den 6:0-Sieg zurück. "Insgesamt wünscht man sich natürlich immer noch mehr Zuschauer, aber wenn das Wetter schlechter wird, nimmt es eher ab. Viele Menschen haben vielleicht auch noch nicht so ganz das Verständnis dafür, wie attraktiv Frauen-Fußball sein kann", hofft sie zukünftig auf noch mehr Unterstützung von außen, vielleicht schon beim Top-Spiel am Sonntag: "Es wäre natürlich schön, wenn gegen Saarbrücken viele Zuschauer dabei wären. Wir erhoffen uns beim Spitzenspiel eine tolle Atmosphäre, die würde uns helfen."

 

Der Original-Beitrag hier auf der Homepage von Mainz 05

 

 

 

 

Überraschende Trennung beim TSV Schott Mainz

 Dienstag, 04.10.2022

Der TSV Schott Mainz sucht für seine Regionalliga-Fußballerinnen einen neuen Cheftrainer. Nicolai Königs Amtszeit endet bereits nach wenigen Monaten - trotz der Tabellenführung.

 

MAINZ - Die sportliche Bilanz ist blendend. Mit 22:2 Toren und 15 Punkten aus fünf Spielen stehen die Fußballerinnen des TSV Schott Mainz an der Spitze der Regionalliga Südwest. Zuletzt haben sie einen 5:1 (3:0)-Erfolg gegen den 1. FFC Niederkirchen gefeiert, bei dem Lisa Gürtler (14., 33., 41., 72.) mit einem Viererpack inklusive lupenreinem Hattrick herausragte und Nadine Anstatt (89.) das Ergebnis vollendete, während Ebru Uzungüney ein Eigentor unterlief (47.). "Sportlich stehen wir gut da", sagt die TSV-Verantwortliche Nadine Kreß. Umso überraschender kommt nun die Meldung, dass Schott und Trainer Nicolai König von sofort an getrennte Wege gehen.

 

"Es gibt seit mehreren Wochen Unstimmigkeiten zwischen Mannschaft und Trainer", sagt TSV-Schott-Manager Till Pleuger. In gemeinsamen Gesprächen habe der Verein nach Lösungen gesucht. Ohne Erfolg. "Wir haben nun mit Nico in beidseitigem Einvernehmen beschlossen, die Zusammenarbeit zu beenden", sagte Pleuger.

 

Fürs Erste betreut Nadine Kreß mit Co-Trainer Alexander Ulbrich die Mannschaft. "Wir suchen eine möglichst schnelle Nachfolgelösung, auch wenn der Zeitpunkt mitten in der Saison schwierig ist. Aber es laufen schon die Gespräche", sagt Pleuger. König war erst in diesem Sommer vom SC Dortelweil zum TSV Schott gewechselt. Ebenfalls seit diesem Sommer befindet sich der TSV in einer Kooperation mit dem FSV Mainz 05.