Von Kirsten Ohlwein

 Sport aus der Region

 Mit Geduld und Spucke zum halben Dutzend

FUSSBALL FSV Hessen Wetzlar zieht nach einem 6:0 beim Regionalligisten 1. FC Riegelsberg in die zweite DFB-Pokal-Runde ein

 

RIEGELSBERG Wetzlars Trainer Michael Dörr hatte vor der Partie von einer Standortbestimmung gesprochen. Riegelsbergs Spielertrainerin Melanie Klein wollte auf keinen Fall ins offene Messer laufen.

So passierte auf dem Rasenplatz des 1. FC Riegelsberg in der ersten Runde des DFB-Pokals zwischen dem Fußball-Zweitligisten aus der Domstadt und dem Regionalligisten aus dem Saarland erst einmal das, was zu erwarten war: nicht viel. Dass der FSV Hessen Wetzlar sich am Ende deutlich mit 6:0 (1:0) durchsetzte, war vor allem dem konditionellen Einbruch des Gegners zu verdanken.

 

Riegelsberg startete mit einer defensiven 4-5-1-Ausrichtung, da Klein auf keinen Fall wie in der Vergangenheit abgeschossen werden wollte. „Wenn man mal 15 Dinger gegen München kassiert hat, dann will man das auf keinen Fall ein zweites Mal“, begründete sie ihre Aufstellung. Der Plan ging auf. Der vermeintliche Favorit von der Lahn hätte zwar schon nach 15 Minuten führen können, wenn nicht sogar müssen, aber weder Kathrin Schermuly (7., 13.) noch Jacky Klippert gelang der Treffer. Es wirkte ein wenig, als spiele Dörrs Team mit angezogener Handbremse. Bloß keinen Fehler machen, bloß nicht gegen den Underdog in Rückstand geraten. Auch nach dem hochverdienten 1:0 durch Lea Hartmann, die aus dem Nichts vor FC-Keeperin Lena Hensel auftauchte und eine Vorlage von Stefanie Peil versenkte, löste sich der Knoten nicht. Die Angst vor dem möglichen Ausgleich schien zu groß.

Riegelsberg stellte die Räume geschickt zu und ließ den FSV immer wieder ins Abseits laufen. Nach 37 Minuten holte Wetzlar den ersten Eckstoß raus – allerdings schaffte es Riegelsberg kein einziges Mal vor das Tor der Gäste.

 

Bestnoten für Hannah Wünsche

 Doch zur Pause legten die Lahnstädterinnen den Hebel um. Mit dem Wiederanpfiff erhöhte Dörrs Mannschaft das Tempo, die Leidenschaft, die Zweikampfbereitschaft. Riegelsberg wurde schlichtweg müde gelaufen. Auf der linken Außenverteidigerposition verdiente sich Hannah Wünsche die Bestnote, auf der rechten Seite kam zum ersten Mal die 17-jährige Zoe Brückel zum Einsatz. Und in der Mitte stand Neuzugang Nadine Anstatt neben Emelie Huhn: Kathrin Schermuly wirbelte mit Schwester Julia in der Offensive. Als Anstatt (59.) mit viel Auge für Raum und Mitspielerin das 2:0 erzielte, machte sich zum ersten Mal ein bisschen Erleichterung breit. Hier sollte nichts mehr schiefgehen. Dann folgte der Totaleinbruch des Gegners. Die Wetzlarer Schlagzahl war so hoch, dass die FC-Frauen teilweise nur noch pulkartig den eigenen Strafraum verteidigten. Ohne Ordnung, ohne Struktur. Klein war dennoch zufrieden: „Am Ende haben wir zwar Geschenke verteilt, es aber über weite Strecken diszipliniert gespielt.“ Mit den Geschenken meinte sie wenigstens zwei der Tore in der Schlussphase. Kathrin Schermuly (70.) hatte zunächst auf 3:0 erhöht, dann fielen drei Treffer in acht Minuten. Selina Heinzeroth (78.) nutzte einen Abwehrfehler zum 4:0, Kathrin Schermuly (83.) fing einen verhunzten Pass von Schlussfrau Hensel ab und schoss direkt zum 5:0 ein. Maike Simbeck (86.) setzte schließlich nach Vorarbeit von Jacky Klippert den Schlusspunkt.

 

„Ich muss dem Gegner ein Riesenkompliment machen“, sagte Dörr nach dem Abpfiff, „sie haben bis zum Schluss versucht, alles spielerisch zu lösen. Das hat uns am Ende natürlich in die Karten gespielt. Ich bin zufrieden.“

 

 

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Facebook-Eintrag FSV Hessen Wetzlar

 

👈1. Runde des DFB-Pokals: Check!

Ein erfolgreicher Start in die Pflichtspielsaison!💪 Mit 6:0 konnte unser FSV Hessen Wetzlar die 1. Runde des DFB-Pokals gegen den 1. FC Riegelsberg für sich entscheiden. 💃 In der 1. Halbzeit hielt der 1. FC Riegelsberg noch ordentlich dagegen, während unser FSV fahrlässig die Chancen liegen ließ. Einzig Lea Hartmann konnte das Leder im gegnerischen Tor unterbringen. 🙋‍♀️
In der 2. Halbzeit schraubte unsere Mädels das Ergebnis dann angemessen hoch:

Nadine Anstatt, Kathrin Schermuly (2x), Selina Heinzeroth und Maike Simbeck sorgten für den 6:0-Endstand. 😊

Insgesamt hat unsere FSV souverän die 2. Runde erreicht und darf nun gespannt sein, gegen welches Team es in der 2. Runde geht. 🤩

Vorerst dürfen wir nach langer Sommerpause mal wieder gemeinsam eine feucht-fröhliche Heimfahrt genießen. 😍

Der FSV Hessen Wetzlar wünscht allen einen schönen Rest-Sonntag

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Sonntag, 12.08.201814:00 Uhr

 

1. FC RiegelsbergVereinslogo 1. FC Riegelsberg- : -Vereinslogo FSV Hessen WetzlarFSV Hessen Wetzlar

 

 

 1. Runde (12.08.2018 - 12.08.2018)  hier klicken für Gesamtübersicht aller Pokalspiele

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[m]ittelhessen.de

FSV Hessen Wetzlar trifft auf Unbekannte

 

Fußball DFB-Pokal der Frauen in Riegelsberg

 

Der Gegner ist mit dem 1. FC Riegelsberg zwar eine Unbekannte, doch darauf möchte sich der Frauen-Fußball-Zweitligist von der Lahn nicht ausruhen, denn: Es ist die erste Runde des DFB-Pokals. Und nichts ist wichtiger, als in diesem image- und vor allem geldbringenden Wettbewerb zu verbleiben, ein großes Los mit einem Heimspiel zu ziehen und die Prämie zu kassieren.

2500 Euro erhält der Verein für die Teilnahme am Pokal, weitere 2500 Euro kommen beim Erreichen der zweiten Runde hinzu. Geld, dass Wetzlar gut gebrauchen kann. Denn wie schon in den letzten Jahren starten die Domstädterinnen mit einem vergleichsweise kleinen Etat in die 2. Liga. Doch vor den Finanzen steht der sportliche Erfolg gegen einen weitgehend unbekannten Südwest-Regionalligsten.

Michael Dörr: „Die Einstellung stimmt“

„Nein“, sagt FSV-Cheftrainer Michael Dörr auf die Frage, ob er Riegelsberg schon einmal hat spielen sehen, „Wir konnten aber zuletzt im Test in Bad Neuenahr immerhin ein paar Informationen einholen.“ Sein Fokus liegt nach der mehrwöchigen Vorbereitung ohnehin auf dem eigenen Team. „Bei uns läuft schon vieles sehr richtig, vor allem stimmt die Einstellung“, freut sich Dörr, der auf Alicia Kanbach (Bruch des Schienbeinkopfs) verzichten muss, darüber, dass seine Mannschaft mitzieht.

Gegen den Verein aus dem Saarland, der die vergangene Saison als Tabellenachter der Regionalliga Südwest abgeschlossen hat, ist der FSV noch nie angetreten. Spielanlage, Kader, Taktik – auf das, was die Wetzlarerinnen erwartet, gilt es, sich vielleicht auch in der Partie selbst spontan ein- und eventuell umzustellen. „Ich gehe erst einmal davon aus, dass Riegelsberg abwartend startet, denn von der Papierform her sind sie der Außenseiter. Ich glaube nicht, dass wir vom Start weg von einem Offensivfeuerwerk überrollt werden“, glaubt Dörr.

Die Riegelsberger Trainerin Melanie Klein bestätigt seine Annahme: „Wir wären verrückt, wenn wir gleich ins offene Messer laufen würden.“ Auch der 1. FC hat sich die Informationen über den Gegner durch einen anderen Verein besorgt: Wetzlars Liga-Konkurrenten, den 1. FC Saarbrücken. „Ich kenne ein paar Spielerinnen dort, die uns ein bisschen weiterhelfen konnten. Ich glaube, uns erwartet eine gestandene und gute Mannschaft, die nicht grundlos die Qualifikation für die eingleisige zweite Liga geschafft hat.“ Obwohl ihr Team bereits zum dritten Mal im DFB-Pokal antritt und dabei auf heimischem Geläuf schon Partien gegen die Erstligisten aus München und Sand bestritten hat, rechnet Melanie Klein damit, dass einige Spielerinnen aufgeregt sein werden: „Wir haben in dieser Saison einen sehr jungen Kader. Und den DFB-Pokal kennen einige nur aus dem Fernsehen.“

Ein Vorteil für die Wetzlarerinnen könnte der Platz sein: DFB-Pokal-Partien müssen auf Rasen ausgetragen werden, Riegelsberg spielt sonst auf Kunstrasen. „Das ist sehr ungewohnt für uns. Ich hoffe, wir können uns bis Sonntag noch ein bisschen besser darauf einstellen“, sagt Klein. Hinzu kommt, dass der Rasenplatz einer der größten in der Region ist, der eigene Kunstrasenplatz aber einer der kleinsten. „Das werden wir auch läuferisch merken“, ist sich Klein sicher.

 

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Saarbrücker Zeitung vom 09.08.2018

DFB-Pokal der Frauen

Pokal-Bühne als „schöner Bonus“

Riegelsberg.

1. FC Riegelsberg trifft auf Zweitligist Wetzlar. FCS-Frauen in Andernach favorisiert.

Von David Benedyczuk

Die Regionalliga-Fußballerinnen des 1. FC Riegelsberg sind die große Bühne DFB-Pokal schon gewohnt: 2016 spielten sie vor 2000 Besuchern gegen Bayern München. Trotz der 0:14-Pleite ein Erlebnis, dem ein Jahr später die Wiederholung im kleineren Rahmen folgte: Im Oktober 2017 gastierte mit dem SC Sand der DFB-Pokalfinalist der Jahre 2016 und 2017 in Riegelsberg. Bei kühler Witterung sahen 350 Zuschauer ein 0:13 gegen den Frauen-Bundesligisten.

 

Beide Male war es die zweite Runde, jetzt droht in Runde eins das Aus, denn an diesem Sonntag um 14 Uhr empfängt der Saarlandpokalsieger der vergangenen drei Jahre den Zweitligisten FSV Hessen Wetzlar auf dem Rasenplatz am Wäldchen. Für Riegelsbergs neue Spielertrainerin Melanie Klein ist es die Pflichtspielpremiere im Amt. „Nervös bin ich nicht, eher realistisch. Mit Wetzlar kommt ein absolut gestandener Zweitligist. Da müsste schon alles passen“, sagt die 36-Jährige. Es sei „ein schöner Bonus, weil wir viele junge Spielerinnen haben, die das als tolle Erfahrung verbuchen können. Das Augenmerk liegt aber auf der Regionalliga“, sagt Klein.

Sieben Neuzugänge stehen im Kader. Aus der B-Jugend des TuS Jägersfreude kamen Laurencia Nimako und Sophie Dittgen. Dazu mit der vereinslosen Ex-Saarbrückerin Michelle Vogt eine laut Klein „sehr talentierte Spielerin“ sowie ein Quartett von Regionalliga-Absteiger DJK Saarwellingen: Mandy Brusius, Sandra Metzger, Janise Trenz und Anne Reinhard. Letztere sieht Klein als „Granate“. Die 18-Jährige soll nach dem Abgang von Sophie Quatrana offensiv eine zentrale Rolle übernehmen. Quatrana, die den FCR mit dem Siegtor im Saarlandpokalfinale gegen Saarwellingen zum Titel-Hattrick und erneut in den DFB-Pokal schoss, versucht sich in ihrer Heimat beim französischen Erstliga-Neuling FC Metz. Auch Carina Enoch (zum SV Göttelborn), Kira Lackmann und Janina Wunn (beide treten kürzer) stehen nicht mehr bereit.

 

Sechs Tage nach dem Pokalspiel, am 18. August, startet Riegelsberg um 18 Uhr zuhause gegen Aufsteiger Wormatia Worms in die Regionalliga, in der mit dem 1. FC Saarbrücken II nur noch ein weiteres saarländisches Team vertreten ist. „Mit den drei Zweitliga-Absteigern schätze ich die Liga so stark ein wie noch nie“, sagt Klein: „Ziel ist es, frühestmöglich den Ligaverbleib zu sichern und nicht wieder bis zum letzten Spieltag zu zittern.“ Zuletzt war der FCR dem Abstieg als Zehnter und Achter knapp entgangen. Die Absteiger TSV Schott Mainz, SG Andernach und 1. FFC Niederkirchen sieht Klein als Favoriten, dahinter sei „von vier bis 14 alles offen“.