WETZLAR Für den FSV Hessen Wetzlar beginnt in der 2. Fußball-Bundesliga der Frauen der Endspurt.
Vier Partien stehen vor Weihnachten auf dem Programm, und neun Punkte sollten für die Domstädterinnen noch drin sein. Der erste schlagbare Gegner kommt am Sonntag ins Stadion: Um 14 Uhr beginnt die Partie gegen Schlusslicht SGS Essen U 20. Zumindest auf dem Papier ist das ein sicherer „Dreier“ für die Mannschaft von Trainer Michael Dörr.
Der 55-Jährige hat sich das Team aus dem Ruhrpott am vergangenen Wochenende gegen den BV Cloppenburg angesehen und den ersten Saisonsieg des Tabellenletzten (2:1) beobachtet. Beide Mannschaften bekleckerten sich dabei spielerisch offenbar nicht mit Ruhm, auch auf Cloppenburg trifft der FSV noch: „Das war Not gegen Elend. Wir können, eigentlich müssen wir beide Gegner schlagen“, gibt sich Dörr kämpferisch. Die Essenerinnen stellen ein junges Team, mit einem Durchschnittsalter von 18,2 Jahren, wie SGS-Trainerin Laura Neboli zu bedenken gibt. Über den ersten Erfolg der laufenden Runde sagt sie: „Wir hatten gegen Cloppenburg endlich mal Glück. Ich habe aber auch deutliche Verbesserungen beim Umschalten gesehen, außerdem funktionieren einstudierte Spielzüge deutlich besser als zu Beginn der Saison. Die Mädchen sind cleverer geworden.“
In Wetzlar will die 30-Jährige, die 26 Partien für die italienische Nationalmannschaft absolviert hat, nun nachlegen. „Wir wollen natürlich wieder gewinnen. Jetzt, wo wir wissen, wie es geht“, sagt sie lachend.
Gäste-Trainerin Laura Neboli glaubt, dass die Domstädterinnen um den Aufstieg spielen
Wetzlar schätzt sie sogar als Aufstiegskandidaten ein: „Ich habe die Mannschaft noch nicht gesehen, aber andere Trainer haben mir erzählt, dass der FSV oben mitspielen kann. Daher bin ich gewarnt.“ Die Aufstiegstheorie weist Dörr weit von sich: „Zunächst mal müssen wir den Klassenerhalt schaffen, da wäre es gut, wir hätten bis Weihnachten 20 Punkte auf dem Konto.“ Das wären acht Zähler aus den verbleibenden vier Begegnungen. Die Devise gegen das Schlusslicht ist deshalb klar: „Wir spielen auf Sieg.“ Zwei Stammkräfte fehlen dann allerdings: Jacky Klippert ist nach ihrer fünften gelben Karte gesperrt. Selina Heinzeroth, auf der linken Außenbahn gesetzt, weilt im Urlaub. Vermutlich wird Stefanie Peil in die Innenverteidigung neben Maike Simbeck rücken, Julia Schermuly könnte Heinzeroths Position übernehmen. Und im Sturm stünde Anna Efimenko bereit, die zuletzt einen starken Eindruck hinterließ. Doch Dörr hält sich seine Optionen noch offen: „Das entscheiden wir zeitnah.“ Mit dabei ist auf jeden Fall wieder Zoe Brückel, die in Wolfsburg zur Pause verletzungsbedingt raus musste. Der Übungsleiter setzt darauf, dass sein Team aus der Partie gegen Weinberg einiges mitgenommen hat: „Ich bin mir sicher, dass wir das dieses Mal besser hinbekommen, denn so leichtsinnig wie in diesem Spiel dürfen wir uns nicht mehr anstellen. Das will hier niemand.“
Nun muss das Team auf folgende Fragen Antworten finden: Wie kommen die Offensivkräfte in die Räume im Rücken der Abwehr? Wie werden diese Lücken vorher aufgemacht und dann zu tödlichen Pässen genutzt? Gut für den FSV: Das Grün im Stadion ist immer noch bespielbar, so dass das Duell auch gefühlt ein echtes Heimspiel ist und auf echtem Rasen stattfinden kann.
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SGS-U20 fährt nach erstem Sieg selbstbewusst nach Wetzlar
Von Essen nach Hessen: 2:1-Erfolg in der Zweiten Liga gegen Cloppenburg gibt den
Essenerinnen einen Schub
Die SGS U20 fährt nach dem verdienten 2:1-Heimerfolg in der 2. Frauen-Bundesliga gegen den BV Cloppenburg mit neuem Selbstbewusstsein zum FSV Hessen Wetzlar. Dort will der Perspektivkader der
SGS Essen beim hessischen Tabellenneunten seinen Aufwärtstrend fortsetzen.
Das Team von Trainerin Laura Neboli bestätigte mit ihrem ersten Sieg, dass die junge Mannschaft durchaus mit der Konkurrenz mithalten kann. Dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung ohne
Ausfälle behielt das junge SGS-Team die Punkte durch einen Doppelpack von Stürmerin Mandy Reinhardt am heimischen Hallo.
Trainerin Laura Neboli kann voraussichtlich auf die erfolgreiche Elf vom Vorsonntag zurückgreifen. Auch die 18-jährige Anna Grassinger, die gegen den BV Cloppenburg kurz vor dem Halbzeitpfiff
verletzt ausschied, steht wieder im Kader. Die Langzeitverletzten Jolina Niewiadomski und Nikola Ludwig können dagegen erst in der Rückrunde wieder ins Training einsteigen.