Tolle Leistung  - aber keine Punkte

 

(ChA) eig. Bericht

Ein über weite Strecken gutklassiges Bundesligaspiel sahen die zahlreichen Zuschauer bei bestem Wetter auf der Hoffenheimer Sportanlage in St. Leon Rot.

Die beim Freundschaftspiel während der Vorbereitung erlittene 1:5 Niederlage beim Vorjahresmeister schien die Mannschaft eher zu beflügeln, denn es war das Team aus Wetzlar, das das Spiel über weite Strecken bestimmte.

Aus einer im großen und ganzen stabilen Abwehr heraus gelang es immer wieder, die Heimelf in arge Verlegenheit zu bringen. Wirklich gute Möglichkeiten hatte in Halbzeit eins nur das Team aus Wetzlar, das bei einem Kopfball von Kathrin Schermuly in der 17.Minute und bei einem Pfostenkracher von Nadine Anstatt in der 33. Minute nur mit Pech die verdiente Führung verpasste. So ging es erst einmal in die  Halbzeitpause, die man sich bei brütender Hitze mehr als verdient hatte.

Wer geglaubt hatte, dass Hoffenheim in der zweiten Halbzeit seiner Favoritenrolle gerecht werden könnte, wurde von den weiter toll aufspielenden Hessinnen eines besseren belehrt. Nach wie vor beherrschte das Team von Neu-Trainer Michael Dörr den Meisterschafts-favoriten deutlich. Zwischen der 55. und 80. Spielminute erspielte sich Hessen Wetzlar gefühlt im Minutentakt gute bis sehr gute Gelegenheiten. Aber hier lag an diesem Tag der einzige Schwachpunkt der Mannschaft. Es fehlte die notwenige Entschlossenheit oder die Kaltschnäuzigkeit vor dem Hoffenheimer Tor und bekanntlich besteht eine zwingende Notwendigkeit für einen Sieg auch Tore zu erzielen.

Vielleicht wäre dies ja auch geglückt, hätte SchiedsrichterinMarina Wozniak und ihre  Assistenten Davina Haupt nicht einen fatalen Aussetzer gehabt. 

Ein verunglückter Hoffenheimer Rückpass wurde von Wetzlar erlaufen, aber unsinniger Weise von der Assistentin als Abseits bewertet. Die SRín lies zwar weiter spielen, war aber ob der Abseitsentscheidung so sehr mit der Assistentin beschäftigt, dass Sie das klare und eindeutige Foulspiel der Hoffenheimer Abwehrspielerin nicht erkannte. Dadurch wurde Hessen Wetzlar um eine 100%ige Torchance gebracht und die zwingend notwendigen Entscheidungen Elfmeter und rote Karte blieben aus. In Anbetracht der weiteren Ereignisse kann man dem ansonsten unauffälligen Schiedsrichtergespann keine bundesligataugliche Spielführung attestieren.

In den letzten 10 Spielminuten befreite sich Hoffenheim vom Wetzlarer Dauerdruck und kamen ihrerseits nun wieder inTornähe der Gäste.  Und wie so oft im Fussball stellte eine einzige Aktion den Spielverlauf völlig auf den Kopf. Auch wenn der Schuß von Dana Leskinen wirklich sehenswert war, darauf hätte der FSV Hessen Wetzlar an diesem Tag durchaus gerne verzichtet.

 

 

Sonntagsschuss 
ins Wetzlarer Herz

Fußball FSV unterliegt Meister Hoffenheim II

 

Und es war am Ende eine so unverdiente Niederlage für die Domstädterinnen, dass es selbst Siegfried Becker, dem Trainer der TSG Hoffenheim II, den Atem kurz verschlug, dass sogar die Unparteiische die Leistung der Gäste lobte. Doch unter dem Strich steht: nichts. Der FSV Hessen Wetzlar verlor am Sonntagmittag beim Meister der vergangenen Saison mit 0:1 (0:0) durch ein ganz spätes Tor.

 

Unhaltbares Gegentor in der Nachspielzeit

 

Der Treffer des Tages passte ins Bild: Sonntagsschuss, unhaltbar, Nachspielzeit. Es waren die letzten fünf Minuten der Partie, als Hoffenheim auf einmal aufwachte und aufdrehte. Nicht, dass dies ernsthaft Gefahr für den Wetzlarer Kasten bedeutete, denn Hoffenheim II wirkte spätestens am Sechzehner ängstlich. Es fehlte an Kaltschnäuzigkeit. Bis zur 94. Minute, als sich Dana Leskinen den Ball schnappte und ihn halbhoch ins lange Eck jagte – unhaltbar für die zu jedem Zeitpunkt sicher haltende FSV-Schlussfrau Janina Beffart. Dann war Schluss.

Die Hoffenheimerinnen konnten ihr Glück kaum fassen, die Wetzlarerinnen sanken vor Enttäuschung auf den braunen Rasenplatz in St. Leon Rot. Was war hier passiert? Der FSV Hessen Wetzlar hatte sein bestes Spiel seit langem gezeigt, den Meister 91 Minuten lang fest im Griff. Zur Pause hätte es schon 2:0 für die Mannschaft von Trainer Michael Dörr stehen müssen: Kathrin Schermuly (17.) hatte die Führung auf dem Kopf, Nadine Anstatt (33.) scheiterte mit einem Pfostenschuss. Hoffenheim II zielte in den ersten 45 Minuten kein einziges Mal gefährlich auf das FSV-Tor. So stand es zur Pause 0:0 und Wetzlar blieb auch nach dem Wiederanpfiff am Drücker. Laufbereitschaft bei hochsommerlichen Temperaturen, geordnete Reihen, kluge und schnelle Spielzüge in die Offensive. Es passte alles – bis auf die Chancenverwertung. Nachdem die Gastgeberinnen durch Chantal Hagel nach 47 Minuten ihren ersten Schuss abgaben, war die Angriffslust der TSG schon wieder vorbei. Auf der linken Wetzlarer Seite wirbelten Hannah Wünsche und Selina Heinzeroth nach Belieben. Und vor dem Tor summierten sich die Gelegenheiten zur Führung: Maike Simbeck (55.), Selina Heinzeroth (56.), Kathrin Schermuly (62.), Julia Schermuly (69.), Lorena Preiß (73.), Heinzeroth (74.) und ein nicht geahndetes Foul an Julia Schermuly (77.) im Strafraum, das einen Elfmeter hätte nach sich ziehen müssen – mindestens drei dieser Chancen waren hundertprozentige; keine ging rein. Und das, obwohl die 17-jährige Torfrau Ann-Kathrin Dilfer im Hoffenheimer Kasten fast keinen Ball festhalten konnte.

 

Michael Dörr: „Ich ziehe alle Hüte“

 

„Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Ich ziehe alle Hüte, habe den größten Respekt. Aber zum Fußball gehören nun mal Tore. Dass wir sie nicht gemacht haben, müssen wir uns heute vorwerfen. Dabei hatte ich zu keinem Zeitpunkt die Befürchtung, dass wir hier noch verlieren könnten“, sagte Dörr nach dem Schlusspfiff.

Sein Trainerkollege Becker sah es ähnlich: „Zum Spiel gehören auch immer noch die letzten fünf Minuten. Die haben wir heute genutzt. Mir fällt heute trotzdem ein ganzer Fels vom Herzen. Wir haben viel zu viele Chancen zugelassen, Wetzlar war unheimlich stark.“

 

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U20 startet mit glücklichem Last-Minute-Sieg

Mit einer ordentlichen Portion Glück sicherte sich die U20 am Sonntag zum Saisonstart die ersten drei Punkte in der eingleisigen 2. Bundesliga. Gegen den FSV Hessen Wetzlar rettete die Mannschaft von Siegfried Becker und Lena Forscht ein torloses Remis in die Nachspielzeit, in der Schlussminute traf Dana Leskinen dann mit einem Distanzschuss sogar noch zum 1:0-Erfolg (90. +4).

Der erste Spieltag, die ersten drei Punkte. Doch den Start in die eingleisige 2. Bundesliga hatte sich die U20 wohl trotzdem anders vorgestellt. Gegen den FSV Hessen Wetzlar siegte die Mannschaft von Siegfried Becker und Lena Forscht zwar mit 1:0 (0:0), das starke Team der Gäste hatte jedoch über 90 Minuten mehr Spielanteile und erarbeitete sich die besseren Chancen. In der Startelf der TSG standen mit Jennifer Klein, Laura Wienroither, Jule Brand, Meryem Cal, Katharina Naschenweng und Lisann Kaut gleich sechs Neuzugänge. Die neu formierte U20 wirkte zunächst etwas nervös und so gehörten die ersten Minuten dem erfahrenen Zweitligateam aus Wetzlar. Anschließend kam die TSG besser ins Spiel und die Zuschauer im Ensinger Stadion sahen einen ausgeglichenen ersten Durchgang. Beiden Teams fehlte in der Offensive die Durchschlagskraft, ein Pfostenschuss von Nadine Anstatt (32.) war die gefährlichste Szene der ersten Halbzeit. „Wir haben gleich mal gesehen, was uns in der kommenden Saison in der Liga erwartet“, so Siegfried Becker und Lena Forscht.

Mit Schwung startete die TSG dann aber nach der Pause. Nur zwei Minuten nach Wiederanpfiff setzte Spielführerin Chantal Hagel einen Schuss knapp neben das Tor, Sophie Walter köpfte nach einem Eckball ebenfalls vorbei. Doch die Drangphase der U20 verebbte schon kurze Zeit später und Wetzlar übernahm das Kommando. Die Gästemannschaft erspielte sich ein ums andere Mal gute Chancen, verpasste jedoch den Führungstreffer. Besonders brenzlig wurde es für die TSG-Defensive zehn Minuten vor Schluss. Julia Schermuly schnappte sich einen zu kurz geratenen Rückpass zu Torhüterin Ann-Kathrin Dilfer und umkurvte diese. Beim Versuch, den Ball ins leere Tor zu schieben, geriet die Angreiferin jedoch ins Straucheln und Laura Wienroither klärte in letzter Sekunde. Erst kurz vor Schluss wachte die U20 dann nochmal auf. Mutig spielte sich die TSG bis in Strafraumnähe, verpasste dann aber den Torabschluss. Es lief bereits die vierte Minute der Nachspielzeit als der Ball dann doch noch im Netz zappelte. Dana Leskinen zog von der linken Seite ins Zentrum und feuerte den Ball aus 18 Metern unhaltbar ins rechte Toreck. „Wir müssen kritisch genug sein, um das Spiel so zu bewerten, wie es war“, betonten Becker und Forscht. „Wir hatten großes Glück, auch wenn wir unserer Mannschaft zugutehalten müssen, dass sie bis zur letzten Minute gekämpft hat. Das Spiel hat uns gezeigt, dass wir noch an vielen Dingen arbeiten müssen.“ Am kommenden Sonntag (14 Uhr) gastiert die U20 zum zweiten Spiel in der 2. Bundesliga beim SV Weinberg.

 

 

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 Homepage 1899 Hoffenheim

 

 

U20 startet gegen Wetzlar in Premierensaison

 

Ein spannendes Jahr wartet auf die U20 der TSG. Nach einer siebenwöchigen intensiven Vorbereitung beginnt für die Mannschaft von Siegfried Becker und Lena Forscht am Sonntag mit dem Heimspiel gegen den FSV Hessen Wetzlar die erste Saison in der eingleisigen 2. Bundesliga. Die Begegnung findet um 14 Uhr im Ensinger Stadion in St. Leon statt, der Eintritt ist frei.

 

Siegfried Becker und Lena Forscht über…

 

 

…die Vorbereitung.

 

„Die vergangenen Wochen sind wirklich gut gelaufen. Einzig, dass uns nun gegen Ende der Vorbereitung noch eine Verletzungsmisere erwischt hat, trübt die Freude über die konzentrierte Leistung der lernwilligen Mannschaft. Aufgrund der U19-Europameisterschaft und krankheitsbedingten Ausfällen konnten wir erst im Trainingslager mit dem kompletten Kader trainieren. Aber wie auch die Spielerinnen immer wieder betonen, könnte man meinen, dass das Team schon lange in dieser Konstellation zusammenspielt. Wir haben starke Neuzugänge dazubekommen, die Integration lief problemlos. Dennoch haben wir noch einige Baustellten, insbesondere im taktischen Bereich. Wir haben aber in der Vorbereitung den Grundstein gelegt und das Verständnis für unsere Art Fußball zu spielen geschaffen. Die Mannschaft hat das Spielkonzept verstanden, an den Feinheiten feilen wir noch.“

 

…die Liga.

 

„Es wird viele Spiele geben, die uns sehr fordern werden. Auf uns warten neue Aufgaben und Herausforderungen, das birgt viel Entwicklungspotenzial. Der 1. FC Köln und der FF USV Jena werden sicherlich den direkten Wiederaufstieg anpeilen, auch die U20-Teams aus München, Wolfsburg und Potsdam sind stark einzuschätzen.“

 

…den ersten Gegner:

 

„Wir haben in der Vorbereitung bereits gegen den FSV Hessen Wetzlar getestet und recht deutlich gewonnen. Es ist aber schwer einzuschätzen, wie weit Wetzlar zu diesem Zeitpunkt schon war. Deshalb dürfen wir das Ergebnis nicht überbewerten. Wir kennen den FSV bereits aus den vergangenen Jahren als unangenehmen Gegner. Uns erwartet eine gestandene Zweitligamannschaft, die in der kommenden Saison den Klassenerhalt anstreben wird.“

 

…das Personal:

 

„Ausgerechnet kurz vor dem Saisonstart hat es gleich mehrere Spielerinnen von uns mit Verletzungen erwischt. Fatma Sakar fällt mit einer Sprunggelenksverletzung definitiv aus, auch auf Vanessa Leimenstoll, die sich im Testspiel gegen Sand am Ellbogen verletzt hat, müssen wir verzichten. Zudem fehlen Janina Müller und Luca von Achten mit Knieproblemen. Hinzu kommen einige angeschlagene Spielerinnen, die insbesondere mit muskulären Problemen zu kämpfen haben.“

 

…das Saisonziel:

 

„Unser oberstes Ziel ist es, die Mannschaft weiterzubringen und die Entwicklung möglichst vieler Talente so voranzutreiben, dass sie den Sprung in die Allianz Frauen-Bundesliga schaffen. Wir visieren zunächst den Klassenerhalt an und sehen dann, was noch herausspringen kann. Wir haben richtig Lust auf die Saison, unser Team ist ehrgeizig und motiviert!“

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Saisonauftakt beim Meister

Fußball:  Wetzlar gegen Hoffenheim II

Trotzdem ist Michael Dörr tiefenentspannt. „Die Spiele gegen große Favoriten sind doch die einfachsten“, findet der 54-Jährige, der in seine erste Saison als Wetzlarer Chefcoach geht.

Dass der FSV schon in der ersten Partie auf einen Meisterschaftskandidaten trifft, kennt die Mannschaft aus der vergangenen Runde. Jetzt geht es darum, einen besseren Start zu erwischen als 2017. „Letztlich können wir dort total befreit aufspielen, wir haben nichts zu verlieren. Dennoch möchte ich nicht ins offene Messer laufen und erst einmal abwarten, was Hoffenheim so anbietet“, lässt sich Dörr ein bisschen auf die Taktiktafel schauen. Ob der Gegner durch die neue U 20-Regelung schwächer oder stärker geworden ist, werde sich dann auf dem Platz zeigen.

Im Testspiel zu Beginn der Vorbereitung gab es ein deutliches 1:5 gegen die Kraichgauer. „Ich hoffe, dass es für uns nicht so läuft wie im vergangenen Jahr für Wetzlar. Da hatte der FSV in der Vorbereitung gegen uns gewonnen hat und dann in der Runde verloren“, sagt Hoffenheims Trainer Siegfried Becker lachend.

Bei der TSG gab es einen großen Umbruch

Auch wenn das Ergebnis im Juli klar aussieht: Beide Teams standen zu Beginn der Vorbereitung, vor allem in Wetzlar wurden zu diesem Zeitpunkt noch an Spielphilosophie und Taktik gefeilt; Dörr machte sich mit der Mannschaft vertraut. „Für uns wird es wichtig sein, dass wir uns ständig daran erinnern, die Ordnung zu halten, gut zu stehen, aufmerksam und wach zu sein. Ein Tor können wir immer schießen“, glaubt Dörr an die Stärke seines Kaders, der in St. Leon Rot – wo das Spiel stattfindet – komplett zur Verfügung steht.

Die TSG-Zweite hat derweil den größten Umbruch der vergangenen Jahre hinter sich. Zwar stellten die Hoffenheimerinnen schon in den vergangenen Jahren immer eine der jüngsten Mannschaften der Liga, aber „jetzt ist das Durchschnittsalter noch einmal geschrumpft“, sagt Becker, der ergänzt: „Irgendwann merkt man körperliche Unterschiede. Da bin ich sicher.“ Für den Übungsleiter galt es außerdem, mehr als zehn neue Akteurinnen in den Kader zu integrieren. „Aber unser Spiel hat sich nicht verändert“, verspricht der Meistercoach.

Auf den FSV Hessen Wetzlar angesprochen, haben sich beim 46-Jährigen vor allem zwei Stärken eingebrannt: „Einerseits hat die Mannschaft mit Kathrin Schermuly eine Spielerin, die eine Begegnung alleine entscheiden kann. Andererseits läuft bei Wetzlar alles über den Teamgeist. Sie sind eine eingeschworene Truppe, die sich lange kennt. Wir müssen den Fokus darauf legen, Eins-gegen-Eins-Situationen für uns zu entscheiden. Aber ich rechne nicht mit einer Überraschung.“